Station: [10] Deilmannscher Bauernhof


Sie stehen jetzt vor dem Deilmannschen Bauernhof. Er zeugt davon, dass das Deilbachtal früher durch die Landwirtschaft geprägt war. Die Gebäude, die sie jetzt sehen, stammen aus dem 19. Jahrhundert. Aber die Geschichte des Deilmannschen Bauernhofs reicht deutlich weiter in die Vergangenheit. Der Hof wird als Haus „op der Dedelen“ erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Wir können aber annehmen, dass er noch wesentlich älter ist und eine Gründung des Hauses Hardenberg war.

Bewirtschaftet wurde der Hof von der Familie Deilmann. Sie lässt sich bis ins Jahr 1420 zurückverfolgen. Auch die Zugehörigkeit mehrerer Kotten zum Hof lässt sich bis in diese Zeit nachweisen. Zum Deilmannschen Hof gehörten außerdem noch die unterhalb gelegene Kornmühle, eine Bäckerei, eine Brauerei und zwei Steinbrüche. Die Familie Deilmann war auch im Bergbau aktiv. Es ist belegt, dass die Zeche Nachtigall früher zum Deilmannschen Hof gehörte. Eine Bergbauakte aus dem Jahr 1804 verrät außerdem, dass der Bauer Deilmann Anspruch auf weitere fünf Flöze erheben konnte. Seine Vorfahren hatten sie schon seit Alters her abgebaut. Aber hier endete das Wirtschaftsleben der Familie Deilmann noch nicht. Sie waren wohl auch in die Metallverarbeitung im Deilbachtal involviert. Es ist wahrscheinlich, dass der Deiler Eisenhammer ehemals als bäuerliche Schmiede zum Deilmannschen Hof gehörte. Ein Hinweis auf den gemeinsamen Besitzer könnte die Wasserführung der zum Hof gehörenden Deiler Mühle und des Eisenhammers sein. Sie machte einen gleichzeitigen Betrieb unmöglich und erforderte daher gegenseitige Absprache.

Mit seinen vielen Nebenbetrieben war der große Hof für das Deilbachtal wirtschaftlich sehr bedeutsam. Die Entwicklung des Hofes veranschaulicht beispielhaft, wie aus einem Agrarbetrieb weitere Gewerbezweige hervorgingen.