Station: [f] Kombüse


In der Schiffsküche – der Kombüse – hat der Koch das Sagen. Die Schiffsleute nennen Köche an Bord bis heute Smutje. Auf engstem Raum und mit einfachen Mitteln ist er für die Verpflegung der 19-Mann starken SEEFALKE-Besatzung verantwortlich. Auf dem Speiseplan steht in den Anfangsjahren von SEEFALKE unter anderem rohes Sauerkraut. Auf diese Weise wird die Besatzung mit genügend Vitamin C versorgt. Auch Schiffspudding wird gegessen - in Wasser gekochtes Mehl, das mit Sirup übergossen wird. Später gibt es durchaus alltäglichere Mahlzeiten wie zum Beispiel Spiegeleier mit Speck oder auch Gulasch. Der jüngste Mann an Bord muss das Essen von der Kombüse an den Tisch bringen und am Ende die Backschaft machen - den Abwasch. Auf dem SEEFALKE bekommt die Mannschaft drei warme Mahlzeiten am Tag: Das Frühstück um acht, das Mittagessen um 12 und das Abendessen um halb sechs. Im vorderen Teil des Schiffes befindet sich unter den Kabinen der Besatzung der Proviantraum, der Store. Durch ein Gitter auf dem Boden zwischen den Kabinen steigt der Smutje hinunter zu den Schränken und Regalen, in denen die Lebensmittel gelagert sind. Einen Tiefkühlschrank gibt es erst seit den 60er-Jahren. Bis dahin begnügt man sich mit Gepökeltem, Geräuchertem, Getrocknetem und Eingelegtem. Der Proviantraum muss vorausschauend eingeräumt werden. Bei langen Reisen ist er so voll, dass die Mannschaft sich vorarbeiten muss – von vorne bis hinten und von oben nach unten. Für längere Schleppreisen ist SEEFALKE nicht ausgelegt. Trotzdem übernimmt er solche Aufträge. In diesem Fall wird auch die Eignerkammer – das Gästezimmer an Bord – voll bis unter die Decke mit Lebensmitteln bestückt. Die größte Herausforderung aber ist das Bemessen des Trinkwassersvorrats. Vor dem Proviantraum befindet sich der zehn Tonnen fassende Wassertank. Später wird ein zweiter Wassertank angeschweißt, um die Wasserversorgung zu sichern. Abgesehen vom Zubereiten der Mahlzeiten hat der Smutje auf Reisen auch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: Feuchtigkeit an Bord, tropische Hitze, Lebensmittelbeschaffung in fremden Häfen. So kann man sich vorstellen, was für ein Aufwand betrieben wurde, um die Sicherung und Erhaltung der Lebensmittel auf SEEFALKE zu gewährleisten.