Station: [6] Vanille


Vanille die Königin der Gewürze!

Vanille ist eine wunderschöne Orchidee und stammt ursprünglich aus Mexiko.

Heute wird sie hauptsächlich auf der Insel Reunion, die früher Bourbon hieß, angebaut, daher hat sie auch ihren Namen „Bourbonvanille“. Sie ist aber auch auf Madagaskar und den Komoren zu Hause.

Der Ausdruck „Vanille“ bedeutet „kleine Hülse“. Vanille gehört zu einer von 18.000 Orchideengewächsen. Wenn ihre Blüte bestäubt wird, dauert es sechs bis acht Monate bis sich eine grüne, zehn bis 15 cm lange und fünf bis 15 mm breite Frucht bildet. Nach der Ernte werden die Vanilleschoten in kochendes Wasser gelegt. Dadurch werden sie braun und bekommen den typischen Geschmack und Geruch. Die Vanille ist eine Schlingpflanze, deshalb sind hohe Bäume gute Träger für die Vanillepflanze und bieten zusätzlich einen guten Sonnenschutz. Die Schlingpflanze rankt zehn bis 15 Meter in die Höhe.

Vanille wird zum Herstellen von Schokolade, Eiscreme, Bonbons, Getränke, Tiernahrung, Arzneimittel, Parfüms, Tabakwaren und Kunststoffe verwendet.

Ursprünglich reiste die Vanilleschote gemeinsam mit Tomate, Kartoffel, Paprika, Kakao und vielen anderen neuartigen Lebensmitteln im Gepäck der spanischen Eroberer nach Europa. Bei den Maya und Azteken Mittelamerikas galt die Vanille von je her als unverzichtbarer Bestandteil von Küche und Hausapotheke.

Vielleicht haben Sie schon mal etwas von der sogenannten „Xocolatl“ gehört? Hierbei handelt es sich um das Lieblingsgetränk des letzten Aztekenherrschers Moctezuma. Es war eine Art Trinkschokolade die aus Wasser, Kakaopulver, Gewürzen, etwas Honig und sehr viel Vanille bestand.

Angeblich soll der gute Mann bis zu 50 Tassen täglich getrunken haben!

In Europa erlebte die Vanille ihren Durchbruch erst, als man der mit ihr gewürzten Trinkschokolade auch Zucker und Milch zufügte.

Fotos: © Spicy´s - Gewürzmuseum