Station: [04] Blechblasinstrumente


Hörbeispiel: Titel 01 der CD: "Musik aus dem Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen" Anton Diabelli (1781-1858) aus 12 Stücken für 3 Trompeten und Pauken C-Dur Nr. 1 gespielt von Reiner Fischer, Bernhard Willenberg, und Florian Merz (Naturtrompeten), sowie Steffen Rothe (Pauken)


Der seit dem Jahre 1755 in Markneukirchen nachweisbare Blechblasinstrumentenbau hat mit Isaak Eschenbach seinen Anfang genommen. Die ältesten Markneukirchner Instrumente sind ein Waldhorn von C. F. Eschenbach (Inr. 0776) und ein Naturhorn von Georg Voigt (Inr. 0982). Beide sind 1792 gefertigt worden und ausgestellt in Vitrine 17. Barocke Formen der Trompeten und Posaunen, wie sie in Nürnberg gefertigt wurden, sind in der Ausstellung leider nicht vorhanden. Dafür findet man eine fast lückenlose Darstellung der überaus innovativen Entwicklung der Ventilblasinstrumente, an deren Weiterentwicklung und Vervollkommnung auch Markneukirchen einen Anteil hat.

Bevor jedoch die Entwicklung unaufhaltbar in Richtung Perfektionierung der Ventilinstrumente ging, versuchte man die Tonveränderung wie bei den Holzblasinstrumenten mit Grifflöchern bzw. Klappen zu lösen. Dies gelang rein technisch gesehen, jedoch litt die Tonqualität nachhaltig. Hierbei ging die gewohnte Brillanz des Blechblasinstruments verloren. Da ein kleines Tonloch nie die Reflektionseigenschaften wie ein weit ausladendes Schallstück besitzen kann, war der Ton relativ stumpf.

Instrumente mit dieser technischen Lösung im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen sind die Klappentrompeten. Als Vertreter hierfür finden wir zwei 5-klappige Trompeten in C, um 1810 von August Wolf aus Prag (Inr. 0608 (Vitrine 19) / 0609 (Vitrine 13 unten)), eine mit acht Klappen besetzte, August Bauer um 1820 in Markneukirchen zugeschriebene Trompete (Inr. 0011) sowie Instrumente ohne genaue Kenntnis der Herkunft.

Am 24.05.2005 wurde auf Anregung von Gerhard A. Meinl (Geschäftsführer JA-Musik (gehört heute zu Buffet)) das Rondell vor dem Firmengelände im Gewerbegebiet in Isaak-Eschenbach-Platz umbenannt.


Es erklingen: Heroldstrompete in Es Inv. Nr. 0990 (Vitrine 17 unten), Franz Otto, Markneukirchen, 19. Jh.; 2 Fanfarentrompete in Es Inv. Nr. 3671, 3672, Hersteller unbekannt, Markneukirchen, 19. Jh. (beide nicht ausgestellt)