Station: [049] Günther Uecker (*1930), Lichtscheibe, 1966


1957 gründeten Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf die Künstlergruppe ZERO. 1961 kam Günther Uecker hinzu. In Abgrenzung zum vorherrschenden Informel strebten sie nach einer Kunst, die von Reinheit, Licht und Ruhe bestimmt war. Nach dem Krieg sollte eine hellere Welt entstehen. Ueckers Nagelbilder entstanden ab 1956. Die Anordnung der Nägel verlieh diesen Reliefs eine unterschiedliche Dynamik, die durch das Wechselspiel von Licht und Schatten wird. Sie kann elegant oder auch aggressiv wirken. Nach dem Beitritt des Künstlers zur Gruppe ZERO kamen tatsächliche Bewegung und künstliches Licht hinzu. „Zero ist rund. Zero dreht sich. (…) Zero ist weiß.“ So lauten drei Sätze aus dem Manifest der Künstlergruppe von 1963. Alle drei Momente sind in Ueckers kinetischem Relief vereint. Das künstliche Licht verleiht dem Schattenwurf der Nägel auf der rotierenden weißen Scheibe mehr Ruhe und Gleichmaß, als dies eine stets wechselnde, natürliche Beleuchtung bewirken könnte.