Station: [5] Warum kann man die 1845er Hochwasserkarte in der Archäologieausstellung finden?


Die Elbe:

Ich bin der Elbe-Strom, seit Jahrtausenden fließe ich, aus dem Riesengebirge kommend, durch die böhmische und sächsische Schweiz, das Elbsandsteingebirge – das meinen Namen trägt – das norddeutsche Tiefland und weiter durch das Elbe-Urstromtal bis in die Nordsee.

Seit Urzeiten siedeln Menschen an meinen Ufern, denn hier finden sie fruchtbare Wiese und Weideland für Äcker und Vieh. Mein Wasser bringt ihnen Fische und meine Strömung treibt ihre Mühlen an. Die Menschen nutzen meine lebenspendende Kraft… doch sie kennen auch meine zerstörerischen Seiten.

Meist schlängele ich mich friedlich in meinem Flussbett durch die Landschaft. In manchen Jahren jedoch schmilzt im Riesengebirge besonders viel Schnee oder es regnet Tage hintereinander. Dann kenne ich kein Halten mehr. Ich brauche Platz, mein Wasser tritt über die Ufer und überflutet ganze Landstriche. Rechts und links meines Laufes ragen dann nur noch einige Hügel als Inseln aus dem Wasser.

Auf diesen Inseln siedelten seit jeher die Menschen. Sie hatten mich genau beobachtet und herausgefunden, wie wir im Einvernehmen miteinander und nebeneinander leben können.

Doch die Menschen sind hochmütig geworden und haben meine Macht, die Macht von Mutter Elbe vergessen. Vor einigen Jahren bauten Sie eine ganze Siedlung an meinem Ufer – gegenüber der alten Stadt Riesa. Die Siedlung lag genau an der Stelle, an der einst einer meiner Nebenarme geflossen war. Und als im Jahr 2002 meine Wasser unermesslich anschwollen und die Deiche zum Bersten brachten… da versanken die Häuser der Menschen im Wasser. Sie hatten das Wissen ihrer Vorfahren in den Wind geschlagen und ihre Siedlung im Überschwemmungsgebiet gebaut.

Doch als sich die Wasser zurückgezogen hatten, besannen sie sich eines Besseren. Sie verließen ihre Häuser und zogen in weiter entfernte, besser geschützte Dörfer. Und seitdem leben die Menschen und ich wieder in Einklang und Respekt miteinander.