Stadtmuseum Altes Rathaus

Hauptstraße 26, 66953 Pirmasens, Deutschland

Wo Sie uns finden:

Straße
Hauptstraße 26
PLZ/Ort
66953 Pirmasens
Land
Deutschland
Telefon
06331 842299
Fax
06331 842286

Web
https://www.pirmasens.de/leben-in-ps/kultur/museen-und-ausstellungen/museum-im-alten-rathaus/
E-Mail
archiv@pirmasens.de


Öffnungszeiten
Dienstags bis sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt
Erwachsene 2,50 € pro Person. Kinder/Schüler und Inhaber der Pfalzcard haben freien Eintritt.

Beschreibung

Das Stadtmuseum Altes Rathaus vereint die Facetten der Pirmasenser Stadtgeschichte unter einem Dach:  

1. Obergeschoss: Stadthistorische Ausstellung „Wald, Schloss, Schuh – die Geschichte der Siebenhügelstadt“ Teil 1 
Seit dem 6. März 2014 ist hier der erste, neugestaltete Teil der Ausstellung „Wald, Schloss, Schuh – die Geschichte der Siebenhügelstadt“ zu sehen, die zum 250-jährigen Stadtjubiläum im Forum Alte Post gezeigt worden war. Der erste Teil umfasst die Entwicklungsgeschichte von den ersten fossilen Funden bis zur Landgrafenzeit.

1. Untergeschoss: Stadthistorische Ausstellung "Wald, Schloss, Schuh - die Geschichte der Siebenhügelstadt" Teil 2
Seit dem 20. September 2014 ist der zweite Teil der Ausstellung "Wald, Schloss, Schuh - die Geschichte der Siebenhügelstadt" zu sehen, der sich mit dem Umbruch und Neubeginn in der Entwicklung der Stadt Pirmasens beschäftigt.

2. Obergeschoss: Scherenschnittkabinett Elisabeth Emmler
Hier sind die Werke der in Pirmasens geborenen Scherenschnitt-Künstlerin Elisabeth Emmler zu sehen. Ihre Hauptthemen sind die Märchen der Gebrüder Grimm und der Pfälzerwald, die von der Künstlerin illustriert werden. 

 

Stadtmuseum Altes Rathaus: Schuhe und viel mehr

Über 250 Jahre schon prägt das „Alte Rathaus“ das Zentrum von Pirmasens. Wer heute in der westpfälzischen Stadt von der eindrucksvollen Schloßtreppe mit dem monumentalen Stierbrunnen hinunterblickt zum Schloßplatz in der Fußgängerzone, sieht das stadtbildprägende Gebäude in ganzer Pracht. Die Gäste erwarten zwei Dauer- sowie ausgewählte Wechselausstellungen mit einem klaren und immer wieder neuen und spannenden Fokus auf die Stadtgeschichte.

Anno 1763 und damit vor exakt 261 Jahren wurde die damalige Garnison Pirmasens durch einen Erlass des Landgrafen Ludwig IX. zur Stadt erhoben. In dieser Zeit hatte das ehemalige Dorf innerhalb der Stadtmauer 590 Gebäude aufzuweisen, darunter 28 herrschaftliche Gebäude, zwei Kirchen, Wachthäuser und Kasernen – aber kein Rathaus. Erst sechs Jahre später folgte die Genehmigung dazu und am 17. September 1771 schließlich die Grundsteinlegung mit Rochus Pfeifer als Baumeister. Knapp ein Jahr später konnte schon das Türmchen auf den Bau aufgesetzt werden, 1773 folgten die im nahegelegenen Zweibrücken gegossenen Glocken, die von da an die Viertel- und ganzen Stunden verkündeten. 1774 dann war der Bau des dreigeschossigen Gebäudes abgeschlossen.

Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude fast vollständig zerstört, nur die Fassade blieb erhalten. Lange prägte dieser Anblick das Stadtbild, bis man sich entschied, das Alte Rathaus wiederaufzubauen – allerdings mit einer zusätzlichen Etage, denn in der Zwischenzeit hatten die seitlichen Nachbarhäuser die Ruine selbst höhenmäßig überragt. Pünktlich zum 200-jährigen Stadtjubiläum konnte 1963 der fertige Wiederaufbau gefeiert werden. Seit 1995 beherbergt das Türmchen des Gebäudes ein besonderes Glockenspiel, bestehend aus der Landgrafenglocke mit einem Gewicht von 270 kg und weiteren 14 Glocken. Zu hören ist es dreimal am Tag – wegen der umliegenden Kirchen jeweils um 11.03 Uhr, um 15.03 Uhr und zur Abendstunde um 18.03 Uhr.

Ein Haus mit bunter Geschichte …
Im Laufe der Zeit hat das Alte Rathaus sehr viele Veränderungen erlebt. Unter anderem waren darin die Volkshochschule, die Bürkel-Galerie und das Standesamt untergebracht. Heute vereint das Stadtmuseum Altes Rathaus die Facetten der Pirmasenser Stadtgeschichte unter einem Dach. Seit 2014 ist hier die Ausstellung „Wald, Schloss, Schuh – die Geschichte der Siebenhügelstadt" zu sehen, die zum 250-jährigen Stadtjubiläum im Forum ALTE POST gezeigt worden war. Daneben befindet sich das Scherenschnittkabinett der 1921 in Pirmasens geborenen Scherenschnitt-Künstlerin Elisabeth Emmler; ihr Werk befasst sich hauptsächlich mit den Märchen der Brüder Grimm und dem Pfälzerwald.

… und einem ganz besonderen Heimatmuseum
Der 1909 gefasste Beschluss des Stadtrats, ein Heimatmuseum einzurichten, war der Startschuss für den Anfang der Dokumentation der Pirmasenser Schuhgeschichte. Mit einer Ausstellung in der Töchterschule im Jahr 1912 startete die Sammlungstätigkeit. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und Nachkriegswirren unter französischer Besatzung unterbrachen jedoch die Bemühungen um ein neu zu errichtendes Museum. 1929 schließlich wurde ein erstes Heimatmuseum in den Räumen eines früheren Hotels eröffnet. Der Darstellung des Schuhs waren damals fünf Räume gewidmet, zu sehen waren außerdem Exponate von Heinrich Bürkel, dem in Pirmasens geborenen Maler aus der Zeit der Romantik, Alltagsgegenstände aus früherer Zeit und die sogenannte Schäfer‘sche Aquarellsammlung mit Bildern aus Alt-Pirmasens.

Dem Plan, die Schuhgeschichte der Stadt noch größer zu präsentieren, machte der Zweite Weltkrieg einen Strich durch die Rechnung – und danach eine 90-prozentige Zerstörung der Innenstadt andere Dinge als Kultur wichtiger. Erst ab 1959 rückte eine Wiedereröffnung des Heimatmuseums in den kulturellen Mittelpunkt. Begünstigt durch den Wiederaufbau des Alten Rathauses erhielt das Museum dort eine neue Bleibe: Nach Stockwerken getrennt, fanden sich die vier Museumsbereiche Vor- und Frühgeschichte, Schuhmuseum, Heimatmuseum und Bürkel-Galerie.

Reminiszenz an die Schuhstadt Pirmasens
Parallel zur Schausammlung erweiterte sich die Depotsammlung. Einen großen Zuwachs zur städtischen Schuhsammlung erhielt die Stadt im Jahr 1975 mit einer Dauerleihgabe von 350 Schuhen aus aller Welt. Sie stammte aus einer Sammlung von Gustav Rheinberger, dem Geschäftsführer der traditionsreichen Rheinberger-Schuhfabrik in Pirmasens. 1976 wurde das Schuhmuseum dann mit einer deutlich erweiterten Sammlung wiedereröffnet. Seitdem haben zahlreiche Museumsfreunde den Bestand an Schuhen durch Spenden ständig erweitert, das Unternehmen Voro-Druck etwa stiftete seine im Betrieb entstandene Sammlung von Schuhschachtel-Etiketten. Daneben kaufte die Stadt eine außergewöhnliche Sammlung mit Schuhexponaten aus den Jahren 1950 bis 1975 sowie eine größere Sammlung an Schuhschnallen aus dem 18. bis 20. Jahrhundert.

Kunst in vielen Facetten
Auch das Heimatmuseum vergrößerte sich und zwar zunehmend um künstlerische Exponate. So vermehrte sich der Bestand an Werken von Pfälzer Künstlern beispielsweise durch den Nachlass Wettstein. Im Zuge dessen schmücken Bilder von Willi Deutschmann, Rudolf Scharf, Karl Graf, Ludwig Kieffer, Erwin Brünisholz, Fritz Kredel, Max Slevogt, Max Liebermann und Otto Dill die Sammlung. In neuerer Zeit sind Arbeiten der Pirmasenser Scherenschnittkünstlerin Elisabeth Emmler, des abstrakt malenden Klaus Heinrich Keller und des Heimatmalers Ludwig Petzinger hinzugekommen. Die Sammlung von Ölgemälden Heinrich Bürkels, einem Zeitgenossen von Carl Spitzweg, erweiterte sich durch einen Zukauf von über 2.000 Grafiken.

Mit der Eröffnung des Scherenschnittkabinetts Elisabeth Emmler im Jahr 1991 schloss die Abteilung Vor- und Frühgeschichte, deren Exponate aber weiterhin in Wechselausstellungen zu sehen sind. Auch die Schuhsammlung wurde neu konzeptioniert. Nach der vielbeachteten Darbietung im Forum ALTE POST zog „Wald, Schloss, Schuh – die Geschichte der Siebenhügelstadt“ als Dauerausstellung wieder ins nunmehr unter Stadtmuseum Altes Rathaus firmierende Museum um; die Bürkel-Galerie wanderte im Gegenzug mit neuer Ausrichtung ins Forum ALTE POST.

Immer wieder neue Blicke auf die Stadthistorie
Die Wechselausstellungen im Stadtmuseum Altes Rathaus beschäftigen sich ausschließlich mit der Stadtgeschichte von Pirmasens. Einbezogen in die Präsentation ist dabei auch die umfangreiche Sammlung des Stadtarchivs, das das Museum betreut. Zu den Ausstellungshighlights der letzten Jahre gehören unter anderem „Remember – Die amerikanischen Streitkräfte in Pirmasens (1946-1997)“, „Bärmesens – bei uns dehääm“ mit 120 Jahren Stadtgeschichte in Bildern oder auch die Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Memorial Museum.

Führungen und museumspädagogische Angebote erweitern das Spektrum und ziehen jährlich zahlreiche touristischen Gäste ebenso wie Einheimische ins Museum. Das Begleitprogramm zu den Wechselausstellungen wird ebenfalls rege genutzt und durch ein permanentes Workshopangebot ergänzt. Für Grundschulklassen bietet das Stadtmuseum außerdem in Zusammenarbeit mit den Pirmasenser Gästeführern das Sonderprogramm „Zeitreise AG“ an. Dessen Ziel ist es, den Kindern mit leicht zugänglichen Informationen spielerisch die Pirmasenser Stadtgeschichte von der Vor- und Frühgeschichte über die Landgrafenzeit bis hin zur Schuhgeschichte begreifbar zu machen. Damit das nicht nur Theorie bleibt, stehen über das Bestaunen von Originalobjekten wie zum Beispiel einem Dinosaurierhandabdruck hinaus auch kreative Basteleinheiten auf dem Programm, um der jeweiligen Zeitspanne nachzuforschen.

Ob klein oder groß: Im Stadtmuseum Altes Rathaus können Gäste jedes Alters in die spannende Geschichte von Pirmasens eintauchen.

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