Aktuelle Museums-News von: "Stadtmuseum Altes Rathaus"

Sonderausstellung zu den Revolutionskriegen

04. Mar 2025
Stadtmuseum Altes Rathaus

Im 1. Untergeschoss des Alten Rathauses wird eine Sonderausstellung mit Fundstücken und Beispielobjekten aus der Sammlung von Martin Behrendt gezeigt. Alle Fundstücke stammen von den Schlachtfeldern Nothweiler und Trippstadt.

Martin Behrendt beschäftigt sich seit mittlerweile 18 Jahren mit Heimatkunde. Schon als Kind wollte er die Geschichte seiner Heimat kennen und verstehen und kam so - durch erste Funde - zur Geschichte der Französischen Revolution, die ihn bis heute beschäftigt. 

Inzwischen steht er im regen Austausch mit vielen Sammlern und hat Kontakte bis nach Frankreich, wo er mit dem Museum bei Wattignies zusammenarbeitet. Dadurch konnten Fundstücke identifiziert werden und finden sich in den Vitrinen ausführlich beschrieben. 

Neue Ausstellungsstücke seit Januar 2025 

Im Januar hat der Leihgeber Martin Behrendt die Sonderausstellung ergänzt, unter anderem durch die nachfolgenden Objekte: 

Martin Behrendt zu den neuen Ausstellungsstücken:

Der Löffel, der das Wappen von König Ludwig XVI. trägt, wurde von einem französischen Soldaten auf dem Schlachtfeld Nothweiler am Hut getragen. Er galt - wie alle Löffel aus meiner Sammlung zu den Revolutionskriegen- als Markenzeichen eines französischen Volkssoldaten, der zu einer Gruppe von Plünderern gehörte.Die Leute in den Dörfern riefen, wenn solche Soldaten gesehen wurden: „Die plündernden Franzosen kommen!“Wahrscheinlich gehörte der Löffel ursprünglich einem Adligen und stammte aus dessen Haus, das während der Revolution 1789 von Aufständigen geplündert wurde. Diese These bestätigte mir ein französischer Freund des Museums in Wattignies an der belgischen Grenze.Das neu hinzu gekommene Kragenschild gehörte einem französischen Offizier der Kanoniere, welcher auf dem Berg bei Bundenthal zwischen dem 12. und 14.9.1793 im Kampf sein Leben ließ. Zu sehen sind auch Teile einer französischen Muskete (Modell 1777, Kaliber 16 mm) - eine Muskete, die auch noch in Napoleons Armee benutzt wurde. Das Bajonett stammt ebenfalls vom einer Muskete M1777.Die neuen Bilder stellen die St.-Anna-Kapelle bei Niederschlettenbach dar. Während der Kämpfe wurde die Kapelle als Feldlazarett genutzt. Am Eingang, im linken Steinrahmen, ist von einem französischen Soldaten der Name „Abbe 1793“ eingemeißelt - ein einmaliges Zeugnis dieser Schlacht.Alle Objekte der Ausstellung erzählen Geschichte, die Geschichte meiner Heimat. Was während dieser Zeit passiert ist, darf nicht vergessen werden. Leid und Tod prägten meine Heimat. Darum bemühe ich mich, meine Sammlung anderen Menschen zu zeigen, sodass auch sie verstehen, was hier passiert ist während der Französischen Revolution.

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