Station: [6] Schwäbischer Krippenberg


F: Hier auf dem Krippenberg ist schwer was los. Wie viele Figuren sich hier rumtummeln!

Schafe, Hirten, Maria, Josef und das Jesuskind, die Heiligen drei Könige, Menschen, die kommen, um das Jesuskind zu begrüßen.

M: Auf dem schwäbischen Krippenberg passieren zeitgleich mehrere Geschichten: Im Vordergrund siehst du die Flucht der Heiligen Familie vor Herodes nach Ägypten. Doch warum ist die Familie geflohen?

F: Der grausame König Herodes hatte Angst, dass das frisch geborene Jesuskind mächtiger werden könnte als er selbst. Das wollte er nicht zulassen. Er befahl, das Jesuskind zu töten. Doch Maria und Josef waren schneller – sie konnten mit dem Jesuskind nach Ägypten fliehen.

M: Rechts am Fuße des Berges geht es ja fröhlich zu!

F: Hier feiern die Menschen die Hochzeit zu Kanaa, an der Jesus sein erstes Wunder wirkte: Er verwandelte Wasser in Wein! Und natürlich siehst du in einer schön ausgebauten Felshöhle auch Maria, Josef und das Jesuskind.

M: Oben auf dem Berg vor der Stadt Jerusalem steht Christus. In der Hand hält er die Osterfahne. Sie hat ein weißes Kreuz auf rotem Untergrund.

F: Krippen wie diese standen einst in schwäbischen Wohnzimmern im Herrgottswinkel, das ist die Zimmerecke, in der das Kreuz hing. Alle Figuren wurden gebacken, oft in einem ganz normalen Backofen. Deswegen heißen sie „Bachene“. Das ist der schwäbische Ausdruck fürs Backen. Und so wurden sie hergestellt:

M: Eine Knetmasse aus Ton oder Lehm wurde in bereits vorhandene Formen gedrückt, getrocknet, gebrannt und dann bemalt. Die Figuren konnten auch ungeübte Krippenbauer und Krippenbauerinnen sehr leicht herstellen. Und das Tolle: Dadurch dass es eine feste Form für jede Figur gab, konnte man gleich eine ganze Schafherde backen. Stell dir vor, wie viel weniger Arbeit das war, als jedes einzelne Schaf aus Holz zu schnitzen!

Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch