Station: [11] Passionskrippe


M: Hier weiß man ja gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Diese große Krippe erzählt nämlich nicht von der Geburt Christi, sondern zeigt in 13 Stationen seinen Leidensweg von seiner Gefangennahme bis zu seinem Tod und seiner Auferstehung. Diese Passionskrippe wurde vor etwas mehr als 200 Jahren von Augustin Alois Probst geschnitzt.

F: Krippen, die so viele unterschiedliche Szenen zeigen, nennt man auch Simultankrippen. Das heißt, dass viele Dinge zur gleichen Zeit passieren. 75 handgeschnitzte Figuren stellen die verschiedenen Szenen dar.

M: Jesu Leidensweg kannst du von rechts nach links lesen. Er beginnt mit der Nacht am Ölberg im Garten Gethsemane. Dort wird er von den Knechten der Hohen Priester gefangen genommen. Ihm wird vorgeworfen, sich als „König der Juden“ aufzuspielen und über das Land herrschen zu wollen.

F: Die Knechte schleppen den gefesselten Jesus zum römischen Stadthalter Pontius Pilatus. Obwohl Pilatus Jesus für unschuldig hält, ordnet er unter Druck der laut schreienden Menschenmenge seine Kreuzigung an.

M: Jesus geht mit dem Kreuz auf den Schultern die „Via dolorosa“ hoch. Die Straße führt vom Palast des Pontius Pilatus bis zur Hinrichtungsstätte auf dem Berg Golgotha. Vor ihm laufen zwei Verbrecher, die mit ihm verurteilt wurden.

F: Christus hängt zwischen den beiden Verbrechern am Kreuz. Zu seinen Füßen stehen Johannes, Maria und Maria-Magdalena. Sowie eine männliche Figur, die es nur in Krippen aus Tirol gibt. Der Mann trägt Hammer, Zange und Nägel – also die Werkzeuge, mit denen Jesus ans Kreuz genagelt wurde.

M: Jesus stirbt am Kreuz und wird in eine Grabeshöhle gelegt. Der Künstler bettete Christus auf einen kunstvollen Sarg und verlieh ihm damit einen königlichen Status.

F: Doch Jesus ist von den Toten auferstanden. Hoch oben steht er im Strahlenkranz. In der linken Hand hält er die Osterfahne, mit der rechten Hand segnet er die Menschen.

Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch