Station: [117] Werkstatt der Mittelsteinzeit


Die Steinwerkzeuge des mittelsteinzeitlichen Jägers unterscheiden sich deutlich von dem bisher Gesehenen. In der Vitrine erblicken Sie kleinformatige Werkzeuge, die so genannten Mikrolithen. Häufig haben diese geometrische Formen. Trapeze und Dreiecke sind ebenso zu beobachten wie Spitzen, kleine runde oder halbrunde Kratzer, Schaber und Mikroklingen. Daneben setzen ausgesprochen große Werkzeuge, die so genannten Makrolithen, in Erstaunen, wie Spitzhauen, Geröllhauen, Keulen und Walzenbeile zeigen. Einige davon sind durchlocht.

Die neuen Formen haben vermutlich mit dem Leben im Wald zu tun. Mikrolithen dienten unter anderem als Pfeilspitzen, und mit den großen Werkzeugen konnte Holz bearbeitet werden. Auch Fischfang mit Speeren und Netzen ist belegt. Bei anderen Bodenverhältnissen könnten sicher auch in Sachsen Gerätschaften aus Holz, Rinde, Knochen, Geweih und Leder zutage befördert werden. Mittelsteinzeitliche Fundstellen finden wir zum Beispiel in der Gegend um Rochlitz, an der Mulde zwischen Wurzen und Trebsen, entlang der Elbe sowie gehäuft in der nördlichen Oberlausitz. Meist haben sich hier aber nur Werkzeuge aus Stein erhalten.