Station: [104] Lebensraum der Kaltzeit
Mehrmals erreichten mächtige Gletscher das Gebiet des heutigen Sachsens: während der Elstereiszeit und der folgenden Saaleeiszeit. Die Gletscher der letzten so genannten Weichselvereisung sind nur noch im heutigen Brandenburg nachweisbar. Doch wie stellen wir uns die Landschaft, die Tier- und Pflanzenwelt während der Kaltzeiten vor?
Südlich der Eisrandlagen breitete sich eine baumlose steppenartige Landschaft aus. Nur niedrige Pflanzen wuchsen hier, wie Gräser und Moose, Kräuter, Sträucher, Zwergbirken und Polarweiden. Sie boten den großen Pflanzenfressern ein reiches Nahrungsangebot.
Auf den Podesten erblicken Sie die wichtigsten Tierarten, die die Steppe während der Kaltzeiten bevölkerten. Damals waren die Temperaturen um fünf bis sechs Grad Celsius niedriger als heute und nur gut angepasste Tiere konnten dem rauen Klima trotzen.
Am beeindruckendsten ist sicher das Wollhaarmammut. Es bevölkerte die Steppen Nordamerikas und Eurasiens. Aber auch das Rentier und die Saigaantilope, Bison, Moschusochse, Wollnashorn, Eisfuchs, Schneeeule und Kleintiere wie die Lemminge und Mäuse waren gut an das raue Klima angepasst. Wildpferd und Höhlenbär, Wolf und Höhlenlöwe lebten sowohl unter kaltzeitlichen als auch unter warmzeitlichen Bedingungen.
Einige dieser Arten wie die Saigaantilope oder das Rentier sind noch heute in den Tundrengebieten Eurasiens beheimatet. Andere wie das Mammut und das Wollnashorn sind ausgestorben.
Unser ziemlich genaues Wissen über die verschiedenen Pflanzenarten der eiszeitlichen Steppe verdanken wir übrigens dem Mageninhalt im Permafrost überdauerter Mammutkadaver. Dort wurden Gräser und andere Pflanzen konserviert.