Station: [11] Die Zentraluhr des VEB
Auf die Sekunde genau gingen die Uhren im gesamten Eisenhüttenwerk Thale. Im Keller des Hauptverwaltungsgebäudes – des repräsentativen Hauses direkt neben dem Museum – stand diese Zentraluhr. Ab den 70er Jahren bestimmte sie die exakte Zeit in den Hallen, Werkstätten und Büros des gesamten Werks.
Die linke Pendeluhr gab den Takt an. Sie war die Mutteruhr, von der alle anderen Uhren abhingen. Sollte sie ausfallen, übernahm nach wenigen Sekunden die rechte Pendeluhr ihre Funktion. Die 12 kleinen Uhren in der Mitte zeigen die sogenannten Linien an, an die jeweils bis zu 50 Nebenuhren angeschlossen werden konnten.
Die beiden Klappzahlenuhren über den Mutteruhren kamen in den späten 1980er Jahren hinzu. Sie regulierten unter anderem die Stechuhren der Arbeiterinnen und Arbeiter.
Die Zentraluhr wurde täglich um 13 Uhr gestellt, die Nebenuhren einmal in der Woche überprüft. So wurde immer und überall im Werk dieselbe Zeit angezeigt.
Der Industrieroboter rechts der Uhrenanlage gehört zu den ersten Ausstellungsstücken im Museum: Er schmückt seit 1986 unsere Räume. Zuvor war er als Schweißroboter im Behälter- und Apparatebau eingesetzt.
Und bevor Sie in den nächsten Raum weitergehen, werfen Sie noch einen Blick auf die Bilder an der Wand links der Zentraluhr. Sie zeigen die sozialen und kulturellen Einrichtungen, die das Eisenhüttenwerk für seine Betriebsangehörigen unterhielt: das Naherholungszentrum Benneckenstein beispielsweise. Es lag im süd-westlichen Harz. Hier konnten die Werktätigen ihren Urlaub verbringen, wandern, gut speisen und die Freuden eines Schwimmbades genießen.
Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale