Station: [27] Vom Kloster zur Domäne


Tiere im Stall

Erzählerin:

Früher war hier jede Menge los: Schweine grunzten, Pferde wieherten, Kühe muhten, Schafe blökten. Denn in der Zeit von Martin Luther, also vor ungefähr 500 Jahren, wurde das Kloster Jerichow aufgelöst und in einen Gutshof umgewandelt. Die Zeit der Chorherren, von Propst Isfried und seinen Nachfolgern, war vorbei. Die Kirche und das Kloster blieben trotzdem stehen wie Du siehst. Sie waren so geräumig und solide gebaut, dass auch der Gutshof sie gut nutzen konnte.

Die Ställe und Scheunen, die Du hier am Hof siehst, sind noch nicht so alt. Sie sind erst zur Zeit des Gutshofs dazugekommen. Der wurde Domäne genannt. Das ist ein Wort für große Bauernhöfe, die dem Staat gehörten und von Pächtern betrieben wurden. Für den Domänenpächter in Jerichow arbeiteten viele Mägde und Knechte. Zu seinen Aufgaben gehörte es, mit dem Gut ideenreich zu wirtschaften. Hier in Jerichow wurde zum Beispiel die Brennerei gegründet, die aus dem Getreide von den Feldern des Gutes Alkohol brannte. Das war lange Zeit eine sehr gute Einnahmequelle.

Foto: © Stiftung Kloster Jerichow