Station: [23] Störche im Klostergarten
Storchengeklapper
Erzählerin:
Hast Du gehört? Das war einer unserer Störche. Doch warum klappert der Storch eigentlich mit seinem langen Schnabel? Störche klappern zur Begrüßung und zur Verteidigung ihres Nestes. In unserem Klostergarten haben sie ihr Nest, den sogenannten „Horst“, auf dem hohen Schornstein neben dem alten Pumpenhaus. Sie leben von April bis Ende August bei uns.
Störche suchen sich immer da einen Brutplatz, wo sie viel Beute finden, zum Beispiel Mäuse oder Frösche. In den Elbauen gibt es davon reichlich. Deshalb kommen so viele Störche in unsere Gegend. Schließlich müssen sie sicher sein, dass sie für ihre Jungen im Horst immer genug zu fressen heranschaffen können. Tag für Tag fliegen sie los und stolzieren durch die Wiesen. Erspähen sie ein Tier, stoßen sie ihren langen Schnabel blitzschnell zu Boden.
Aber warum sind unsere Störche nur im Frühjahr und Sommer hier? Sicher weißt Du schon, dass Störche Zugvögel sind, weil sie im Winter bei uns nicht genug zu fressen finden. Also legen sie im Herbst Tausende von Kilometern zurück. Am Ende des Sommers geht es für die meisten Störche über die Türkei ins warme Afrika, von wo aus sie im Frühjahr auf derselben Route zurückkehren. Sind das nicht gewaltige Strapazen? Mit ihren großen Flügeln machen sich Störche den Aufwind zunutze und können lange Strecken mit wenig Kraft zurücklegen. Wohin sie fliegen müssen, sagt ihnen eine Art innerer Kompass.
Foto: © Stiftung Kloster Jerichow