Station: [21] Hochbeete
Kind:
Warum sind die Beete eigentlich so ungewöhnlich hoch? Solche Kästen habe ich noch nie gesehen. Wollt Ihr Euch nicht runterbücken und Eure Rücken schonen? Sie sind mit Stroh und Erde aufgefüllt – und die Pflanzen wachsen weit über dem Boden. Dieses Weidengeflecht an der Seite erinnert mich an Zäune. Das muss doch sehr aufwendig zu bauen sein.
Propst Isfried:
Du hast recht, es ist viel Arbeit, diese Hochbeete anzulegen. Aber der Ertrag lohnt die Mühe. Die Pflanzen wachsen im Hochbeet schneller und werden größer, und wir können häufiger ernten.
Kind:
Aber woran liegt das? Nur weil ein Kohlkopf einen Meter über dem Erdboden wächst, geht es doch nicht schneller?
Propst Isfried:
Es liegt an der Temperatur: Die Erde ist im Hochbeet bis zu 8 Grad wärmer als im normalen Beet. Die Pflanzen müssen sich fühlen, als ob wir sie nach Italien gebracht hätten. Wichtig ist außerdem noch die Ausrichtung der Beete zur Sonne. Wir ordnen sie so an, dass die Pflanzen nicht gegenseitig Schatten auf sich werfen. Das bringt noch zusätzliches Sonnenlicht.
Erzählerin:
Du siehst, dass in den Klöstern viele Tüftler und schlaue Köpfe lebten, die auch den Garten so planten und anlegten, dass er bestmöglich genutzt wurde. Die heutigen Hochbeete haben wir nachgebaut. Im Mittelalter standen sie an einer anderen Stelle.
Foto: © Stiftung Kloster Jerichow