Station: [23] Aufbau und Wirkungsweise von Hochbeeten


F: Hochbeete gab es bereits im Mittelalter. Bis zu 8 Grad höher ist die Temperatur im Hoch- gegenüber dem Flachbeet. Dies machte man sich schon im Mittelalter zunutze: Die Pflanzen wachsen schneller und werden größer, es kann häufiger geerntet werden, kurz: Der Ertrag ist höher. Dabei spielt auch die optimale Ausrichtung der Hochbeete zum Sonnenlicht eine Rolle. Am besten stehen Hochbeete der Länge nach in Ost-West-Richtung, damit die Pflanzen sich während der Tagessonne nicht gegenseitig beschatten.

M: Die Eckpfeiler werden aus hartem, langlebigem Holz gebaut, zum Beispiel Akazien- oder Eichenholz. Das Flechtwerk aus biegsamer Kopfweide wird dazwischen befestigt. Dann geht es an die Befüllung: Die unterste Schicht bilden Ast- und Strauchwerk, wie es zum Beispiel bei der Beschneidung von Obstbäumen ohnehin anfällt. In die Lücken zwischen den Hölzern wird Erde gefüllt. Etwa ab halber Höhe werden dann abwechselnd Erde und Mist eingefüllt. Die nun stattfindenden Verrottungsprozesse führen dazu, dass der eingefüllte Boden nicht nur besonders nährstoffreich ist, sondern auch Wärme produziert wird.

Nach etwa 7 Jahren muss die Füllung eines Hochbeets ausgetauscht werden, da die Nährstoffe verbraucht sind. Auch das Flechtwerk muss von Zeit zu Zeit erneuert werden. Heutzutage erfreuen sich Hochbeete wieder großer Beliebtheit – nicht nur wegen des guten Pflanzenwachstums, sondern auch wegen ihrer bequemen Bewirtschaftung und dekorativen Möglichkeiten.

F: Im mittelalterlichen Kloster hingegen war das Hochbeet vor allem ein Weg dafür zu sorgen, dass die Chorherren genug zu essen hatten. Allerdings befand sich immer nur eine Pflanzenart darauf, um Verwechslungen vorzubeugen. Nur wenige Laienbrüder konnten lesen.

Foto: © Stiftung Kloster Jerichow