Station: [5] Der älteste Teil der Werkstatt


Am ältesten Teil der Werkstatt kann man noch erkennen, wo das große Können herkam.

Karl Widmer II. war Wagner und Stellmacher. Er hatte gelernt, mit Holz umzugehen, um Wagen und Karren, Pflüge und Eggen, Räder und Deichseln herzustellen und zu reparieren. Sein Vater war Zimmerer gewesen. In der Holzbearbeitung lag also der Ursprung der Werkstatt.

Während Zimmerer vornehmlich gerades Holz wie Bretter und Balken verarbeiten, arbeitet der Wagner mit Holz, das natürlich gebogen gewachsen ist und für seine Zwecke die richtige Festigkeit aufweist.

Aus der Frühzeit der Werkstatt sind eine über 100 Jahre alte Bandsäge für die Holzbearbeitung, eine Sägebandschleifmaschine und ein Schleifstein zum freihändigen Schärfen von Klingen und Messern erhalten. Auch der mächtige alte Hobeltisch gehört zum ursprünglichen Inventar.

Allmählich stellte man in der Werkstatt aber von Holz auf Metall um. Eine Bügelsäge zum Ablängen von Bandstahl zeugt von dieser Verlagerung.

Wirklich erstaunlich ist, dass heute noch alle Maschinen funktionieren. Alle werden über die Wasserkraft angetrieben, die mit Hilfe von Transmissionsriemen übertragen wird. Über Riemenscheiben und Wellen wird die Kraft an jede einzelne Maschine weitergegeben. Sobald der Riemen auf der jeweiligen Riemenscheibe liegt, geht es los! Das nur für das unwissende Auge unübersichtliche Gewirr an Riemen an der Decke der Werkstatt prägt heute noch das Bild.

Alle Abbildungen: © Gemeinde Frickingen