Station: [9] Omas Küche
Die Küche – der wohl wichtigste Raum des Hauses. Damals wie heute. In der Küche wird nicht einfach nur gekocht, hier spielt sich das ganze Leben ab. Die Anrichte, der Tisch und die Stühle sowie der Ofen stammen aus der Langen Straße, aus dem Kaufmannshaus Jansen. Der schwere Ofen wurde mit Holz befeuert – und musste dementsprechend regelmäßig gereinigt werden. Gleichzeitig hatte der Ofen einen angenehmen Nebeneffekt, denn er machte die Küche wohlig-warm.
Werfen Sie doch mal einen genaueren Blick auf die Anrichte. Im obersten Regal sehen Sie verschiedene Vorratsdosen aus Porzellan. Fällt Ihnen etwas auf? Vielleicht die Schreibweise von Zimt? Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Zimt noch mit zwei „M“ geschrieben. Und wissen Sie, was Sago ist? In Europa wird Sago aus Gerste hergestellt. Die kleinen Stärkekörner quellen auf und binden so beispielsweise Soßen und Suppen.
Alle Abbildungen: © Heimatstube Waldniel
Weiter unten auf der Ablage sind mehrere Haushaltsgeräte festgeschraubt, beispielsweise eine Bohnenmühle und ein Fleischwolf. Entdecken Sie im Regal darüber den kleinen Blechbehälter mit der Kaffeebohne darauf? Das ist ein sogenanntes Kaffeelot – darunter versteht man ein Schöpfmaß für gemahlenen Kaffee. Ein Lot fasst etwa acht Gramm Kaffeemehl – und mit dieser Menge konnte man etwa 125 Milliliter Kaffee kochen. Passend dazu findet sich weiter rechts die sogenannte „Lachende Kaffeekanne“. Sie war einst das Markenzeichen der Supermarktkette Kaiser’s.
An der linken Wand, auf dem kleinen Regal mit der Waage, sehen Sie drei sogenannte Henkelmänner. In diesen Behältern aus Blech nahmen die Männer früher das vorbereitete Mittagessen mit zur Arbeit. In einem Wasserbad wurden die Henkelmänner dann zur entsprechenden Zeit aufgewärmt – und, et voilà, fertig war das Mittagessen.