Station: [1] Einleitung und Willkommen
Sprecherin: Herzlich Willkommen bei uns im Granitabbaumuseum. Früher war hier tagsüber die Hölle los. In den Steinbrüchen wurde gehämmert und gesprengt, in den Werkstätten gesägt und bossiert, schwere Loren bremsten quietschend auf den Schienen ins Tal, und aus der Schmiede hörte man die lauten Hammerschläge der Männer am Amboss. Nachts jedoch, wenn die Arbeiterinnen und Arbeiter in ihren Betten lagen, wurde es still in den Königshainer Bergen. Jetzt kamen die Tiere aus ihren Verstecken. Sie durchstreiften die menschenleeren Steinbrüche und schauten in den Werkstätten und in der Kantine, ob es noch Essbares zu finden gäbe.
Wann das war? Nun, der industrielle Granitabbau begann um 1880. Zwei Unternehmen beherrschten damals den lokalen Markt: die Königshainer Granitwerke C.C. von Thaden & Co. GmbH, auf deren Gelände das heutige Museum steht, und die Firma C. Besser & Nachfahren, die sich gleich in der Nähe ebenfalls Abraumgebiete gesichert hatte. Bis 1976 wurde produziert. Seitdem ist es wieder ruhig in den Wäldern. Auf unserem Rundgang erzählen wir die Geschichte des Ortes und der Menschen, die hier gearbeitet haben. Tiere kommen dabei auch zu Wort und nicht zuletzt die Granitsteine, um die sich hier oben einst alles drehte.
Foto: © SOMV gGmbH