Station: [62] Ernährung in frühkeltischer Zeit
Die Ernährung und das Zubereiten von Speisen waren auch für die frühen Kelten wichtige Themen. Untersuchungen erhaltener Speisereste geben Einblicke in die Ernährung dieser
Zeit. Die genaue Zusammensetzung des Speiseplans war von Region zu Region sehr unterschiedlich und richtete sich auch nach klimatischen Bedingungen und der Beschaffenheit der Böden.
Die keltische Landwirtschaft umfasste ein reichhaltiges Spektrum an Getreiden, Hülsenfrüchten und Ölpflanzen. Der Vitamin- und Mineralstoffbedarf konnte jedoch nicht vollständig über den Verzehr von Kulturpflanzen gedeckt werden. Daher sammelten die Kelten darüber hinaus auch Wildkräuter, Wildobst und Nüsse.
In der Hügelschüttung des Magdalenenberges fanden Wissenschaftler viele Hinweise auf die Ernährung der Erbauer. So wurden Reste von essbaren Sammelpflanzen wie Himbeersamen und Haselnussschalen gefunden. Auf dem Speiseplan standen allerdings nicht nur vegetarische Gerichte. Der Wildbestand an Tieren reichte nicht aus, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren und so hielten die Kelten Nutztiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine.
Das Teilskelett eines jungen Schweines wurde 1890 in der hölzernen Grabkammer des Magdalenenberges aufgefunden und ist heute im Franziskanermuseum ausgestellt. Aber auch Fische und Muscheln aus den heimischen Gewässern landeten auf dem Teller. Zu den Mahlzeiten wurden Wasser, Kräutertees und Milch getrunken.
Außerdem kannten die Kelten bereits die Technik des Brauens von Gerstenbier.
Foto: © Franziskanermuseum