Schuhmacher, Schmied und Sattler @museum.de

Gustav Gockel: Ach … ich vergesse das ja immer: Menschen tragen Schuhe! Ist das nicht arg unbequem? Also meine vier Zehen brauchen ja viel Platz und frische Luft! Oh, und wie viel Werkzeug man braucht, um Schuhe herzustellen! Da wird einem ja ganz schwindelig.

Archivarius Alfred: Ja, so ein Schumacher brauchte eine Menge Werkzeug. Hämmer, Loch- und Nietzangen. Kantenzieher, Schnitteisen, Nähmaschinen – und natürlich Leisten!

Gustav Gockel: Leisten! Das kenn ich. Das sind diese komischen Holzdinger, die aussehen wie Füße und die man als Vorlage für den Schuh braucht.

Archivarius Alfred: Wenn man genug Geld hatte, konnte man sich beim Schuhmacher seine eigenen, ganz persönlichen Leisten anfertigen lassen. Das waren dann maßgeschneiderte Schuhe. Wer weniger Geld hatte, musste halt eine der vorgefertigten Leisten nehmen. Da, über der Ausputzmaschine, steht eine ganze Reihe von Leisten.

Gustav Gockel: Schau mal, Archivarius Alfred, da im nächsten Raum geht´s noch weiter. Da steht ja noch viel mehr Werkzeug! Für was braucht man denn das alles?

Archivarius Alfred: Das ist das Werkzeug eines Sattlers. Hast du eine Idee, Gustav Gockel, was ein Sattler macht?

Gustav Gockel: Vielleicht Sättel?

Gustav Gockel: Gar nicht schlecht. Ein Sattler stellt tatsächlich Sättel her – und Zaumzeug.

Gustav Gockel: Das ist doch dieser Gurt, den die Pferde am Kopf tragen. Und ich glaube die Zügel gehören auch zum Zaumzeug.

Gustav Gockel: Weißt du, heute donnern schwere Lastwagen die Straßen entlang und transportieren Lebensmittel, Fernseher und andere Dinge. Früher wurde das mit Wägen aus Holz gemacht, die meist von mehreren Pferden gezogen wurden. Für diese Arbeit brauchten die Pferde ein spezielles Geschirr. Das stellte der Sattler her. Hier rechts auf der Bank liegt so eine Art Katalog, aus dem konnten sich die Leute verschiedene Geschirre aussuchen. Früher gab es hier im Dorf eine solche Sattlerei – und die Werkzeuge, die man hier sieht, stammen von dort.