Station: [4] Das Schutterer Evangeliar
Zwar liegen die Anfänge des Klosters im Dunkeln, doch bereits im frühen 9. Jahrhundert hatte sich in Schuttern eine bedeutende Schreibstube etabliert, die mit anderen Klöstern im Austausch stand.
Das so genannte „Schutterer Evangeliar“ beispielsweise entstand um 820 und gilt als das älteste erhaltene Buch aus der hiesigen Schreibstube.
400 Pergamentseiten stark, mit Zierrändern und aufwändig gestalteten Initialen ausgestattet, wurde es von Abt Beretrich in Auftrag gegeben. Geschrieben hat es, nach eigenem Bekunden, ein Diakon namens Liutherius.
Das prachtvolle Evangeliar ist eine der wenigen Schutterer Handschriften, die die Zeiten überdauert haben. Es wurde offenbar 1702 von französischen Soldaten entwendet und an den englischen Earl Thomas Coke verkauft, der eine große private Bibliothek besaß. 1952 erwarb die die British Library das Evangeliar, wo es noch heute gehütet wird. Die Universität Heidelberg hat das Werk digitalisiert und stellt es unentgeltlich zum Download zur Verfügung.
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bl_add47673
Tippen Sie auf den Link, der jetzt auf Ihrem Bildschirm erscheint, um das Schutterer Evangeliar in seiner ganzen Pracht zu bestaunen.
Alle Abbildungen: © Universität Heidelberg