Station: [35] Die Georgskapelle
Wo heute die Schlosskapelle liegt, beginnt die Geschichte des Heiligenzeller Schlössles.
Um 1313 stiftet der Kellermeister des Klosters, ein Mönch namens Berthold von Uttenheim, eine Kapelle, die er dem Heiligen Georg weihen lässt. Deren mittelalterliche Apsis wurde in den 1980er Jahren bei Bauarbeiten entdeckt – unter der heutigen Kapelle.
Um das Kirchlein herum wächst der Freihof, der das Kloster mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen versorgt. Doch einmal im Jahr, am 23. April, dem Tag des Heiligen Georg, kommt Leben in die Kapelle: Der Abt, der Konvent und allerlei Volk ziehen vom Kloster Schuttern die knapp sechs Kilometer nach Heiligenzell, um dort eine Messe zu Ehren des Heiligen Georg zu halten – anschließendes Zechgelage und Tanzvergnügen inklusive.
Heutzutage geht es gesitteter zu rund um die Schlosskapelle. Sie wird von der evangelischen Gemeinde für ihre Gottesdienste genutzt und empfängt Künstler mit Konzerten und Ausstellungen. Seit 1990 erklingt sogar eine Orgel des Friesenheimer Familienunternehmens Orgelbau Vier.
Alle Abbildungen: © Josef Sailer