Station: [31] Marmoraltar


Nüchtern und reduziert wirkt der moderne Zelebrationsaltar aus hellweißem Carraramarmor. Treten Sie gerne heran und gehen Sie ein wenig in die Knie.

Die schwere Altarplatte wird von vier stilisierten Figuren getragen, die Sie an den Insignien erkennen: Es sind Petrus mit dem Schlüssel, Paulus mit der Schriftrolle, der Heilige und Ordensstifter Benedikt mit einer Kerze und der Heilige Pirmin, der eine Kirche trägt. 

Zwischen Petrus und Paulus, auf der vorderen, der Gemeinde zugewandten Seite, sind zwei Ähren und ein viergeteilter Brotlaib zu erkennen – ein Hinweis auf die Eucharistie mit Brot und Wein. Auf den Seitenflächen geht es um Kain und Abel, also um die alttestamentliche Erzählung, die auch in dem berühmten Mosaik dargestellt ist, das sich direkt unter dem Altar befindet. Von einem stilisierten Altar steigt Rauch in kringelnden Bewegungen nach oben: Gott hat Abels Opfer angenommen. Auf der gegenüberliegenden Seite fällt der Rauch zu Boden: Gott hat Kains Opfer verschmäht. Der Bruderzwist nimmt seinen Lauf und endet mit der Ermordung Abels.

Die hintere Altarseite schließlich ist der Entwicklung des Schutterer Kirchbaus gewidmet. Von den Anfängen im Jahr 603 bis zur prächtigen Abteikirche in ihrer größten Ausdehnung, 1771. Der Altar wurde im Jahr 1980 errichtet und ist ein Werk des Freiburger Bildhauers Hans Peter Wernet.

Aus seiner Werkstatt stammen auch die quadratischen Kreuzwegstationen, die Sie an den Längsseiten des Kirchenschiffs sehen.

Alle Abbildungen: © Historischer Verein Schuttern 603 e.V. / Gemeinde Friesenheim