Station: [24] Kanalisierte Schutter
Das so genannte „Haus über der Schutter“ – das ist der östliche Teil des einstigen Refektoriums und Pfarrhauses, der in einem flachen Bogen die Schutter überspannt. Eine in den Sandsteinbogen eingemeißelte Jahreszahl datiert die Überbauung der Schutter auf das Jahr 1698.
Der Abt Jakobus Vogler, der in dieser Zeit dem Kloster vorstand, ließ umfangreiche Baumaßnahmen ausführen. Im Mai 1698 notiert er in sein Tagebuch:
„3. [Mai] Die Friesenheimer führten Stämme aus dem Wald heran; sie verbrauchten mehr Wein, als sie verdienten.
5. [Mai] Die Leute von Kürzell und Schutterzelle arbeiteten beim Ausheben der Erde für den Kanal.
6. [Mai] Das gleiche leisteten die Heiligenzeller noch sorgfältiger als die gestrigen.
7. [Mai] ebenso die ziemlich fleißigen Oberschopfheimer.“
Die Bevölkerung aller umgebenden Dörfer wurde also zu Fronarbeiten hinzugezogen. Deren Schwerpunkt lag in der Aushebung des Mühlkanals und der Ausbesserung der Teichanlage.
Auch unter späteren Äbten mussten immer wieder Instandhaltungsmaßnahmen getroffen werden. Ein Gedenkstein von Abt Franziskus aus dem Jahr 1742 findet sich noch heute im Kanal.
Alle Abbildungen: © Historischer Verein Schuttern 603 e.V. / Gemeinde Friesenheim