Station: [15] Carolus Vogler


Stolz weist der ältere Herr auf sein Brustkreuz. Es ist der Abt Carolus Vogler, der zwischen 1751 und 1786 die Geschicke des Klosters lenkte.

Ein Putto reicht ihm die Geschenke, die die junge Marie Antoinette im Mai 1770 aus Wien mitbrachte: ein edelsteinbesetztes Kreuz, einen Ring und einen Brief, in dem der Abt Carolus Vogler zum Kaiserlichen Königlichen Geheimen Rat der Österreichischen Landstände ernannt wurde.

Carolus Vogler hat auch umfangreiche Bauarbeiten vorgenommen. Er ließ das romanische Schiff der Klosterkirche bis auf die Fundamente abreißen und das bis heute bestehende barocke Langhaus errichten. Vor den Eingang der Kirche ließ er das reich verzierte Portal setzen, auf dem in überlebensgroßen Statuen der legendären Stifter gedacht wird. Der hoch aufragende Turm war bereits einige Jahrzehnte zuvor, unter einem seiner Vorgänger, Abt Placidus Hinderer, errichtet worden.

Die filigrane Monstranz aus Schuttern stammt aus der Zeit um 1710. Carolus Vogler ließ sie von einem Goldschmied mit seinem Wappen, dem Pelikan, krönen.

Vor allem aber ließ er die großzügigen Klostergärten im französischen Stil erweitern und verwandelte das alt-ehrwürdige Kloster in eine barocke Residenz. Brunnen, Wasserspiele und ein Musikpavillon gehen auf ihn zurück.

Im Jahr 1786 trat Vogler aus Altersgründen von seinem Amt als Abt zurück. Placidus der Dritte, mit bürgerlichem Namen Philippus Jakobus Bacheberle, wurde sein Nachfolger.

Alle Abbildungen: © Historischer Verein Schuttern 603 e.V. / Gemeinde Friesenheim