Station: [7] Kappenboden / Mühlenkappe
Angekommen! Unsere Mühle ist eine der ganz wenigen, in die man bis unter die Mühlenkappe klettern darf. In die Kappe selbst ist der Aufstieg aus Sicherheitsgründen für Besucherinnen und Besucher untersagt.
Hier auf dem Kappenboden löst sich auch das Rätsel um den Sackaufzug. Sehen Sie die Spindel, über die das Seil gespannt ist? Die Spindel ist über eine hölzerne Achse mit dem Storchennest verbunden, einem zahnlosen Rad. Das wird vom sich langsam drehenden König angetrieben. Die Spindel setzt sich in Bewegung und zieht so kraftvoll die schweren mit Korn gefüllten Säcke auf den Mahlboden.
Wunderbar können Sie von hier unten aus einen Blick hoch in die Mühlenkappe werfen. Dort wo das Tageslicht durchschimmert, sehen Sie, wie die Windmühlenflügel über die Flügelwelle und das Kammrad mit dem Königsbaum verbunden sind. Die Windkraft treibt den Königsbaum an.
Die Flügelwelle ruht in einem steinernen Wälzlager, auch Katzenstein genannt. Er ist meist aus Granit. Sie sehen ihn auf Ihrem Bildschirm. Auf der Welle ist ein Holzkasten aufgesetzt, der mit einem Deckel verschlossen werden kann. In dem Kasten befindet sich Rinderfett am Stück, das die Welle und den Katzenstein ständig schmiert. Warum es Katzenstein heißt? Wenn sich die Flügelwelle ohne Schmierung dreht, riecht es schon einmal wie – Katzenurin.
Oben unter der Decke sehen Sie einen Zahnkranz. Es ist das Schneckengetriebe, das sich einmal innerhalb der gesamten Haube windet. Es gehört zum Kettenmechanismus der Windrose. Die Windrose selbst ist außen auf dem Kappendach.
Sie dreht sich und treibt ein kleines Zahnrad in der Mühlenkappe an, das über Ketten und weitere Zahnräder das Schneckengetriebe in Bewegung setzt. Bei jeder Veränderung der Windrichtung dreht die Windrose langsam über das Schneckengetriebe die Mühlenkappe und damit die Flügel in den Wind.
Fotos: © Dagmar Trüpschuch und Förderkreis Alte Mühle Donsbrüggen