Station: [4] Elektrische Zentrale und Trafohaus
Die Elektrozentrale ist heute eine Eventlocation und lädt zum Feiern im historischen Ambiente ein. Das Gebäude wurde 1912 von der Rheinmetall Sömmerda gebaut. Es diente als Verteilerstelle für die Stromversorgung des Werks. In der zentralen Halle des Baus befanden sich zwei große Dieselmotoren. Vier Jahre nach seiner Errichtung wurde das Gebäude nochmals um ein Trafohaus erweitert.
Nachdem die alte Dreysesche Gewehrfabrik im Jahr 1901 von dem Rüstungsunternehmen Rheinmetall übernommen wurde, befand sich das Werk im massiven Wachstum. Das Firmengelände hat sich in den ersten 10 Jahren danach mehr als verdoppelt und auch die Zahl der Beschäftigten nahm rasant zu. Während nach der Übernahme etwa 300 Menschen für das Rheinmetall-Werk in Sömmerda arbeiteten, waren es zu Spitzenzeiten im Ersten Weltkrieg rund 10.000 Personen.
Gemeinsam mit dem Werk wuchs auch die Einwohnerzahl in Sömmerda. Viele Arbeiterfamilien lebten auf kleinsten Raum unter unzumutbaren hygienischen Verhältnissen.
Die Rheinmetall ließ in den 1910er Jahren neue Wohnsiedlungen errichten und baute ein Ledigenheim mit Speise-, Wasch- und Badeeinrichtungen um dem sozialen Elend entgegen zu wirken. Die Versorgung mit Trink- Brauch- und Warmwasser auf dem gesamten Werksgelände, sowie mit Gas und Dampf, wurde von dem werkseigenen Kraftwerk aus gesichert.
Alle Abbildungen: © Stadtarchiv Sömmerda
Informationen von Herrn Dr. Hans-Diether Dörfler, Sigmar Radestock