Station: [6] Raum 1: Gewerbemühle


Schon im 18. Jahrhundert mussten Händler ihren Kaffee gemahlen anbieten, weil nicht jeder Haushalt eine Kaffeemühle besaß. Auch in Kaffeehäusern waren Kaffeemühlen beliebt. Für die gewerbliche Nutzung brauchte man große Mühlen. Zusätzlich zu einer Kurbel hatten diese Mühlen oft ein oder zwei Schwungräder, um das Mahlen zu erleichtern. Vier solcher gewerblichen Mühlen haben Sie bereits im Foyer gesehen.

Auch gewerbliche Kaffeemühlen waren sehr vielfältig. Schauen Sie sich nur einmal die Sitz- oder Hockermühle aus dem Jahr 1780 an. Sie steht in der mittleren Glasvitrine. Charakteristisch für diese Mühlen ist, dass sie integraler Bestandteil eines Hockers sind. Auf dem Hocker sitzend hatte man eine bequeme Position, um Kaffee in größeren Mengen zu mahlen. Hockermühlen sind meist aus Holz, haben eine einfache Kastenform und einen flachen Eisentrichter. Sie fallen in die Kategorie der Schoßmühlen. In der Regel wurden diese einfachen Mühlen vom Gesinde in der Küche verwendet.

In Geschäften und Kaffeehäusern nutzte man eher solch schmucke Kaffeemühlen wie Sie sie in der mittleren Vitrine neben dem Kaffeeröster gesehen haben. Kaffee war ein Luxusgut – und schon damals galt: Das Auge kauft mit.

Alle Abbildungen: © Kaffeemühlenmuseum Wiernsheim