Station: [100] Brücke der Begegnung


Beschaulich bahnt sich die Weida ihren Weg durch das mittelalterliche Städtchen, während die Osterburg mit ihrem prächtigen Bergfried als Wahrzeichen auf dem Fels über der Stadt thront. 

Der Aufstieg zur Burg lohnt sich. Von oben bietet sich dem Besucher ein einmaliger Blick über die Stadt und das Vogtland. Die Osterburg selbst ist die Wiege des Vogtlandes und eng mit der Geschichte der Vögte von Weida, Gera und Plauen verbunden. Heinrich I, genannt der Fromme, ließ sie Anfang des 12. Jahrhunderts errichten, später wurde sie zum Renaissanceschoss umgebaut. Zunächst trug die Burg den schlichten Namen "das feste Haus zu Weida". Erst im 18. Jahrhundert bekam sie ihren neuen Namen: Osterburg. Denn aus der Sicht der westlich gelegenen Kaiserpfalzen, lag die Osterburg im Ost- oder Oster-Land. 

Im Alten Schloss und in der Remise widmen sich Ausstellungen der Geschichte des Ost-Lands und seinen Vögten. Außerdem laden Gastronomie, Kunstgalerien und eine 360-Grad- Multimedia-Projektion zu einem spannenden Besuch auf der Osterburg ein. 

Besondere Bewunderung erfuhr einst eine hölzerne Wendeltreppe im Inneren der Burg. August von Goethe, der Sohn des Dichterfürsten, war von der Treppe so angetan, dass auf Weisung des Großherzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl August, und unter Goethes Aufsicht
die Treppe abgebaut wurde, um sie 1818 in dem Bibliotheksturm der heutigen Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar wieder aufzustellen. 

Im 18. und 19. Jahrhundert blühten in Weida Handwerk und Gewerbe auf. Immer mehr Tuchhersteller, Färber und Gerber siedelten sich an und bescherten den Menschen ein ertragreiches Leben. In den kommenden 100 Jahren wuchs Weida zu einer kleinen Industriestadt heran.

Auch die Gerberfamilie Francke war Teil dieser Erfolgsgeschichte. Über vier Generationen betrieb die Familie Francke eine Lohgerberei in der Tradition altdeutscher Grubengerbung. Heute steht die Lohgerberei Francke als technisches Schaudenkmal den Besuchern offen. 

Am Flussufer sehen sie bereits die Rückseite des alten Betriebs. In der historischen Gerberei erlebt der Besucher noch einmal das traditionelle Handwerk, wie es hier 150 Jahre lang betrieben wurde. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Fotos:  © Martina Bosse