Station: [2] Der Wirtschaftshof und die heutige Jugendbauhütte
Das Zisterzienserinnenkloster und später auch das Damenstift waren eine weitgehend geschlossene Welt, jahrhundertelang von einer Mauer umgeben, deren Reste Sie links der Einfahrt noch in ihrer ursprünglichen Gestalt sehen.
Doch es war auch ein wirtschaftlicher Betrieb: Zum Klosterbesitz gehörten viele hundert Hektar Land und Wald, drei Mühlen und vier Vorwerke. Die Wirtschaftsgebäude, in denen die Erzeugnisse des Ackerbaus verarbeitet und gelagert wurden und in denen das Nutzvieh stand, begrenzen noch heute das Klostergelände nach Süden. In den kleineren Gebäuden rechts daneben befand sich einst die Brennerei, in der aus Kartoffeln Branntwein erzeugt wurde. Zugleich waren es die Wohnhäuser des Gutsinspektors und des Brennermeisters.
Nach der Bodenreform 1946 wurde aus dem einstigen Vorwerk Heiligengrabe eine LPG für Pflanzenproduktion. Heute hat sich in einigen Gebäuden das Seminarzentrum der Jugendbauhütte Brandenburg eingerichtet. Hier können junge Menschen aus aller Welt ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Das Zentrum verfügt über einen Wohnbereich für die Seminarteilnehmer, über Tagungsräume und Werkstätten mit einem Brennofen und einer Schmiede. Und selbstverständlich helfen die jungen Erwachsenen der Jugendbauhütte auch bei der Sanierung der Stiftsgebäude oder in der Gartendenkmalpflege.
Alle Abbildungen © Sarah Romeyke