Fachwerk – Ich wünschte, es wäre nie erfunden @museum.de

Es ist günstig. Klar! Schnell zu bauen. Sowieso! Aber denkt doch an die Brandgefahr. Und an das Holz. Das arbeitet doch – und das führt dann wiederum zu Rissen im Putz.

Der römische Architekt Vitruv war offensichtlich kein großer Freund der Fachwerk-Bauweise. In einem seiner Bücher über Architektur schrieb Vitruv:

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Craticii vero velim quidem ne inventi essent. Fachwerk, wünschte ich, wäre nie erfunden.

Gut, dass Vitruv nie in Riegel vorbeigeschaut hat. Denn hier war Fachwerk die vorherrschende Bauweise. Über zwei Jahrhunderte hinweg wurden vor allem die Gebäude in den Vierteln entlang der großen Ausfallstraßen mit Fachwerk errichtet.

Die Häuser waren dabei rechteckig und langgestreckt. Die schmale Seite mit dem Giebel zeigte zur Straße hin. In der Darstellung an der Wandtafel können Sie beispielhaft die Bebauung eines römischen Lagerdorfs sehen. So ähnlich dürfte es in Riegel auch ausgesehen haben.

Im vorderen Teil der Häuser befanden sich Werkstätten, Ladenlokale oder Gaststätten – je nach Beruf des Hausbesitzers eben. Im hinteren Teil folgte der private Wohnbereich, geschlafen wurde vermutlich im Obergeschoss. Wer es sich leisten konnte, ließ sein Haus in Steinbauweise errichten – und mit einer Fußbodenheizung ausstatten, einem sogenannten Hypocaustum.

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Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „von unten heizen“. Dazu wurden kleine Pfeiler aus Ziegelstein errichtet, auf denen dann der eigentliche Fußboden ruhte. An den Seiten standen jeweils Öfen, die mit Holz befeuert wurden. Die warme Luft wurde dann unter den Fußboden geleitet und konnte dort frei zirkulieren. Ein solches Hypocaustum wurde 2004 im sogenannten Nordvicus des römischen Riegels entdeckt.

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Tja, und damit sind wir jetzt auch am Ende unseres Rundgangs angekommen. Wir hoffen, Sie hatten einen kurzweiligen und spannenden Aufenthalt. Was jetzt noch zu sagen bleibt: Vale! Lebe wohl! Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja bald mal wieder!