Station: [20] Magdalena Henriette zu Solms-Braunfels


Was haben die Solmser Fürstinnen am Braunfelser Hof im 18. und 19. Jahrhundert wohl getragen? Werfen Sie einen Blick in die beiden großen Glasvitrinen!

Die Kleider, Röcke, Jacken und Schuhe gehörten Magdalena Henriette, einer geborenen Gräfin zu Nassau-Weilburg. Ihr Porträt hängt an der rückseitigen Wand des Raumes über der hinteren Vitrine. Direkt neben dem Bildnis ihres Ehemanns Friedrich Wilhelm zu Solms-Braunfels, der eine Allongeperücke trägt. 

Die Kleidungsstücke, die Magdalena Henriette auf dem Bild trägt – ein gelbes Kleid und einen roten Umhang mit Pelzeinsatz –, sind leider nicht erhalten. Aber Sie sehen schon: Gelb war ihre Farbe! Die Damenmode einer Gräfin an einem kleineren reichsständigen Hof mitten in Deutschland war im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts vielleicht kein Versailler Pomp –, aber mit wertvollen Damast- und Brokatgeweben, aufwendigen Stickereien, feiner Spitze aus Gold- und Silberdraht sowie kostbaren Borten und Knöpfen durchaus hochwertig und repräsentativ. 

Schauen wir uns exemplarisch das vorderste Kleid einmal genauer an. Es ist ein sogenannter Robe Manteau, also ein Frauenoberkleid, das entsprechend einem Mantel – französisch: Manteau –, vorne geöffnet ist. Die Robe besteht aus grünem Seidendamast, der reich mit Blumen- und Pflanzenornamentik bestickt ist. Die Ärmel sind kurz und bedecken nur den Oberarm. Die Spitzenrüschen, die sogenannten Engageantes, schauen aus den Ärmeln heraus und korrespondieren mit dem Kragen. Passend zur Robe sind die Pantoffeln aus demselben grünen Seidendamast und mit einem rosa Band verziert. Typisch für die Zeit sind sie vorne spitz und hinten mit französischem Absatz.

Mehr über Magdalena Henriette und ihren Ehemann Friedrich Wilhelm zu Solms-Braunfels erfahren Sie an Station 22.

Alle Abbildungen: © Schloss Braunfels