Station: [1] Willkommen im Spitalmuseum


Kaspar: Kathrine! Kathrine, schnell! Komm!

Kathrine: Ja, ich komm ja schon. Eine alte Frau ist doch kein D-Zug. So, was gibt es denn?

Kaspar: Na schau doch, Kathrine. Wir haben Besuch!

Kathrine: Och, Besuch! Wie nett. Ja … dann also …. ähm … Herzlich willkommen im Spitalmuseum Aub. Ich bin Kathrine. Und das da, das ist der Kaspar. Wir beide leben hier im Spital. Wir sind sogenannte Pfründner.

Kaspar: Kathrine! Ich glaube, wir müssen erst einmal erklären, was ein Spital ist.

Kathrine: Ach! Meinst du?

Kaspar: Mh.

 

Kathrine:

Ja, also der Begriff Spital kommt ja aus dem Lateinischen. Vom Wort „hospitium“. Das heißt übersetzt so viel wie Herberge.

 

Kaspar:

In einem Spital wird also jemand beherbergt.

 

Kathrine:

Anfangs waren es vor allem Pilger und Wallfahrer ...

 

 Kaspar:

… auf dem Weg nach Rom oder Santiago de Compostela. Wissen Sie wo das liegt? Im Nordwesten Spaniens, in der Region Galicien. Von Aub aus sind das noch etwa 2.700 Kilometer. Zu Fuß!

 

Kathrine:

Sie müssen wissen, das Spital in Aub hat eine lange Tradition. Es wurde 1355 gestiftet. Von Gottfried II. Graf von Hohenlohe-Brauneck. Vielleicht kennen Sie sich in Kunstgeschichte ein bisschen aus. 1355 – das ist noch die Zeit der Gotik. Und ein paar Überbleibsel aus der Anfangszeit können Sie hier in den Gebäuden auch noch entdecken.

 

Kaspar:

Jetzt aber mal weiter in der Geschichte! Später wurde das Spital zu einem Pfründnerspital.

 

Kathrine:

Kaspar und ich sind zum Beispiel solche Pfründner. Früher haben wir auf einem Bauernhof gearbeitet, hier ganz in der Nähe von Aub. Kaspar als Knecht und ich als Magd. Aber irgendwann machen das die Knochen nicht mehr mit, man wird zu alt für die harte Arbeit.

 

Kaspar:

Auf dem Hof konnten wir nicht bleiben. Also nahmen wir unser ganzes Hab und Gut und übergaben es dem Spital. Wir haben uns hier sozusagen eingekauft. Im Gegenzug dürfen wir nun hier leben – haben ein Dach über dem Kopf und werden rundum versorgt.

 

Kathrine:

Aber nicht nur Alte werden im Spital aufgenommen. Auch Arme, Kranke und Gebrechliche finden hier Zuflucht.

 

Kaspar:

Aber … Kathrine, was reden wir hier eigentlich lange herum!? Unsere Gäste sollen es sich einfach selbst anschauen.

 

 

Foto: © Fränkisches Spitalmuseum