Station: [10] Grafiken
Diese Grafiken geben nur einen kleinen Einblick in den umfangreichen Nachlass von Théo Kerg. Im Archiv des Museums lagern weitere hunderte von grafischen Arbeiten.
Kerg hat sein Leben lang mit unterschiedlichen Druckverfahren experimentiert, sie untereinander kombiniert und taktilistisch verändert. Auch hier widmet er sich den Themen Struktur und Material.
Bei den Grafiken überträgt Kerg Oberflächenstrukturen unterschiedlicher Materialien auf den Druckstock. Er kratzt in ihn hinein und fügt den Blättern reliefartige Erhebungen hinzu.
Buchstaben und Worte überziehen die Arbeiten und geben den Zeichnungen ihren Rhythmus. Die Deutung der Worte ist oft ungewiss. Es sind Botschaften des Geistes. Sie stehen der Farbe, als Botschafterin der Emotion, gegenüber.
Häufig druckt Kerg in mehreren Schichten übereinander, und erweitert so stetig den Bildraum.
Die Grafiken unterliegen dem selben kontinuierlichen künstlerischen Prozess, wie sein übriges Werk. Dieses Prinzip der permanenten Erweiterung der eigenen Arbeit erzählt viel über die künstlerische Haltung und Arbeitsweise. Freunde und Wegbegleiter beschreiben Kerg als einen rastlosen, kreativen Menschen, der häufig bereits vor dem Morgengrauen im Atelier war, sich kaum Zeit zum Essen nahm, und an seinem Werk arbeitete.
Die nächste Station behandelt die große Installation im Raum direkt hinter Ihnen.
Foto: © Doro Burkadt