Willkommen @museum.de

Hallo! Du da! Ja, du. Mit dem Telefon am Ohr. Du stehst da wie bestellt und nicht abgeholt.

Ach, Unsinn. Lass dich nicht verunsichern. Aber… irgendwie siehst so aus, als hättest du gern ein bisschen Input? Zu diesem Museum und was dich hier so erwartet?

Kann gemacht werden!

Wir können hier gemeinsam durchgehen, zu dritt. Wir zeigen dir die besonders interessanten Sachen, du probierst sie aus. Ist das ein guter Plan?

Dann geht’s jetzt gleich los. Hier in dem kleinen Raum gleich hinter und ein paar Stufen unter der Kasse.

Da siehst du an der Wand rechts ein paar alte Bilder: schnörkelige Blumenranken und zwei Menschen. Die Frau in der Ecke links vom Fenster ist gut zu erkennen. Der Mann – rechts vom Fenster – leider nicht mehr so richtig. Er läuft, so viel ist klar, und er hat einen roten Mantel um. Aber sein Kopf fehlt, und über dem weißen Fleck, wo eigentlich sein Kopf wäre, sieht man nur einen kleinen goldfarbenen Kranz.

Das ist der entscheidende Hinweis! Der Mann im roten Mantel ist… oder vielmehr „war“ der Heilige Christophorus, der das Jesuskind auf den Schultern durch den Fluss getragen hat. Von dem sieht man immerhin noch den Heiligenschein. Und obwohl die Flussdurchquerung eine schwierige Nummer war und das kleine Kind immer schwerer und schwerer geworden ist, hat Christophorus nicht aufgegeben… und dadurch seinen Glauben bewiesen.

Die Frau auf dem anderen Bild steht auch fest in ihrem Glauben… oder vielmehr: Sie kniet fest im Glauben. Es ist die Heilige Katharina von Siena. Sie lebte vor 600 Jahren in Italien und war eine Nonne aus dem Orden der Dominikanerinnen.

Und das ist der nächste entscheidende Hinweis! Hier, wo heute die Bibelgalerie ist, war früher, im Mittelalter, ein Kloster. Da lebten auch Dominikanerinnen, genau solche wie auch die Heilige Katharina. Und die haben sich ihre berühmte Ordensschwester aus Italien auf die Wand malen lassen.

Denn hier, wo du jetzt stehst, hatten die Meersburger Nonnen früher ihren Gemeinschaftsraum. Und da waren die Wände besonders schön bemalt.

Alle Räume, in denen heute die Bibelgalerie ist, gehörten früher zum Frauenkloster. Und wenn du magst, gehen wir gleich mal weiter. Im nächsten Museumsraum gibt es noch ein Überbleibsel aus alten Klosterzeiten. Es ist groß und rund und steht nicht weit von hier. Findest du es?