Der Museumsbrunnen @museum.de

Ein Brunnen ist ein Ort der Begegnung. Jahrtausendelang versorgten sich die Menschen hier mit Wasser, sie kamen zusammen, tauschten sich aus und plauderten, wie man so schön sagt, über Gott und die Welt.

Ein Brunnen ist auch ein Ort voller Symbolik. Das Element Wasser ist der Ursprung allen Lebens, Wasser heilt und spendet Kraft, kann aber auch zerstören – denken Sie beispielsweise an die Geschichte von Noah und seiner Arche. Und die Bewegungen des Wassers können über unvorstellbar lange Zeiträume selbst härteste Steine glätten – wie die schönen, kühlen, runden Natursteine am Brunnenrand.

Dieser Brunnen versorgte vor 700 Jahren die Frauen des Dominikanerinnenklosters und sicherlich schätzten die sich glücklich, ihr Wasser direkt im Haus zu haben.
Wenn man in den Brunnen hineinschaut, meint man, sein Wasser stünde still. Tatsächlich wird er aber von einer Quelle hier in der Meersburger Oberstadt gespeist, die langsam fließend ein ganzes Brunnensystem versorgte. Die Nonnen hatten also allzeit frisches Wasser – was für ein Luxus in damaligen Zeiten!

Seitdem hat das ehemalige Kloster eine bewegte Geschichte durchlaufen: Das Gebäude war noch zu Zeiten der gebildeten Nonnen Mädchenschule, nach der Säkularisation dann Brauerei und zuletzt, bis 1963, die Volksschule von Meersburg. Schließlich stand es leer und war ziemlich verfallen.

In den 1980er Jahren sanierte die Stadt den Gebäudekomplex grundlegend und bot der evangelischen Gemeinde die Möglichkeit, hier die Bibelgalerie einzurichten. Im Zuge der Sanierungen wurde auch der Brunnen entdeckt, ausgegraben, von Sedimenten und Einlagerungen befreit und wieder aufgemauert. Im Innern des Brunnens erkennen Sie gut, bis wohin die mittelalterlichen Steinmauern reichten.

Doch nun Schluss mit der Brunnenplauderei! Hier im Forum erfahren Sie, wie eng Religion und Alltag miteinander verzahnt sind und welche Rekorde das „Buch der Bücher“, die Bibel, schon aufgestellt hat. Viel Spaß beim Entdecken und „eintauchen“ in die Welt der Bibel.