Station: [9] Gewölbekeller


M: Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur.

F: Hören Sie, es ist Anfangssatz aus Julius Caesars „Der gallische Krieg“! Die Mauern haben anscheinend gespeichert, dass an dieser Stelle ab dem Jahr 1820 eine Lateinschule war.

M: Das Gymnasium war allerdings nicht das erste Gebäude an diesem Standort. Es wurde an der Stelle des damals baufälligen Siegburger Rathauses errichtet. Auch davon zeugen die Mauern. Denn unter dem Schulgebäude blieben die mittelalterlichen Rathauskeller erhalten. Sie sind also noch älter als das Gebäude, in dem unser Museum ist! Vor Ihnen, zu Ihrer Linken und zu Ihrer Rechten liegen diese mittelalterlichen Keller.

F: Die Mauerreste, die Sie sehen und über die die Stahltreppe führt, gehören zu zwei Bürgerhäusern, die im 15. Jahrhundert zum Rathaus umgebaut wurden.

M: Wenn sie geradeaus durch die Türöffnung schauen, befindet sich dort tatsächlich ein sehr unberührter Teil des Kellergewölbes. Er wurde erst 1986 bei den vorbereitenden Bauuntersuchungen zum Umbau des Hauses in ein Museum entdeckt.

F: Trauen Sie sich, werfen Sie einen Blick hinein!

M: Wenn Sie die anderen Gewölbe besichtigen, werden Sie bemerken, dass die Museumsmacher die historischen Keller möglichst nicht hinter Vitrinen und Schrifttafeln versteckt haben. Die Dauerausstellung versucht vielmehr, Ihnen die Atmosphäre dieser Zeit ungefiltert zu vermitteln.

 

Foto: © Dagmar Trüpschuch