Station: [23] Industrie


F: Mitarbeiter der Königlichen Geschoss-Fabrik begrüßen Sie – dort  auf dem Wandbild.

M: Die Geschoss-Fabrik war einer der beiden Rüstungsbetriebe, die sich nach 1875 in Siegburg ansiedelten. Der andere war das Königliche Feuerwerks-Laboratorium.

Sie sind Antreiber der Industrialisierung, die in Siegburg um 1840 mit der Eröffnung der Kattundruckerei Rolffs ihren Anfang nahm. Mit den neuen Arbeitsplätzen stieg die Einwohnerzahl von 4.000 auf 20.000. Eine neue Ära begann.

F: In den Vitrinen sehen Sie Munition und Geschosse der Rüstungsfabriken. Aber auch einige Produkte der Kattundruckerei, die besonders interessant sind. Eins der beiden aufgespannten bunten Tücher ist ein sogenanntes Instruktionstuch, das für die preußische Armee gedruckt wurde. Auf ihnen standen Anleitungen für die Soldaten: Wie exerziert man? Wie baut man ein Gewehr auseinander? Was gibt's für Fahnenbefehle? Diese Instruktionstücher waren wasserfest, immer in der Tasche und vielseitig einsetzbar.

M: Die zwei großen Maschinen, die hier stehen, sind echte Siegburger. Sie wurden in der Maschinenfabrik Krämer hergestellt, die sich später Prinz Heinrich Werke nennen durfte. Eine Ehre, die nicht allen zuteil wurde. Mitarbeiter der Firma halfen seiner königlichen Hoheit, Prinz Heinrich von Preußen, bei einer Autopanne. Der erlaubte zum Dank die Umbenennung der Firma.

F: Doch zurück zu den Maschinen. Die eine ist eine Abrichte, eine Art Holzhobel, die andere eine Bandsäge. Angetrieben wurden sie über eine Antriebswelle, die unter der Decke der Fabrikhalle befestigt war. Die wiederum wurde durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesetzt.

M: Wenn Sie mehr über die wirtschaftliche Entwicklung Siegburgs wissen möchten – die Medienstation informiert Sie. Der Start-Knopf ist neben dem Eingang.

F: Gehen Sie nicht weiter ohne einen Blick auf das monumentale Gemälde geworfen zu haben. Es stammt aus dem Sitzungssaal des ehemaligen Siegburger Landratsamtes. Es zeigt die Einweihung des Niederwalddenkmals und vermittelt mit Glanz und Gloria das Selbstbild der Hohenzollern.

 

Foto: © Dagmar Trüpschuch