Station: [17] Trinksitten
M: Aus diesen schönen Gefäßen – Bartmannskrug und Hohe Krüge – wurde einst in geselliger Runde Bier und Wein getrunken. Wir möchten Ihnen von den damaligen Trinksitten erzählen.
F: Im 13. Jahrhundert folgte der Gastgeber an der Tafel noch einem Jahrhunderte alten Brauch: Alle mit Bier oder Wein gefüllten Schankkrüge, die er seinen Gästen im Laufe des Abends spendieren wollte, stellte er gleichzeitig auf den Tisch. So konnten die Gäste sofort sehen, wie viel es zu trinken geben würde.
M: Getrunken wurde aus einem gemeinsamen Becher, der als Zeichen der Verbundenheit unter den Gästen kreiste.
F: Hier kommt die Dekoration der Trinkgefäße ins Spiel. Wie Sie ja schon gesehen haben, sind viele Krüge thematisch dekoriert – mit einer Bibelgeschichte, mit einer Geschichte aus der Mythologie. Diese Themen sollten das Tischgespräch anregen. Versuchen Sie selbst einmal, die Krüge zu lesen! Dann erfahren Sie, worüber sich gebildete Menschen damals unterhielten, während sie zu Tisch saßen.
M: Im 14. Jahrhundert änderten sich die Gewohnheiten an der Tafel: Der Gastgeber stellte nur noch einen Schankkrug auf den Tisch, der von Dienern immer wieder neu befüllt wurde. Alle Gäste tranken jedoch weiterhin aus einem gemeinsamen Becher.
F: Manierliches Trinken, ohne zu kleckern, zeichnete den feinen Mann aus. Als höflich galt es, den Becher beim Trinken richtig zu halten. Gar nicht so einfach bei kleinen Trichterhalsbechern oder flachen Trinkschalen! Und nach vielleicht mehreren Krügen Bier oder Wein! Wie es trotzdem ging? Die Figuren in den Vitrinen machen es Ihnen vor.
M: Jetzt verlassen Sie die feuchtfröhliche Runde und betreten die Schatzkammer.
Foto: © Stadtmuseum Siegburg