Station: [16] Siegburger Steinzeug
M: Die Schalen, Amphoren, Krüge und Trinkgefäße, die wir in den folgenden Räumen präsentieren, machen die Bandbreite und Qualitätsansprüche der Töpferwerkstätte deutlich.
F: Hier haben Sie die Qual der Wahl – welches dieser schönen Stücke wollen Sie zuerst betrachten? Wir helfen Ihnen und leiten Sie zur großen Wandvitrine, die einen Überblick über die Siegburger Keramikproduktion vom 11. bis ins 18. Jahrhundert gibt.
M: Besonders schön anzusehen sind die berühmten Siegburger Schnellen aus dem 16. Jahrhundert. Das sind die schlanken Krüge, die sich nach oben hin leicht verjüngen – und die wir im mittleren Regal mit besonders schönen Dekorationen zeigen – Blumenornamente, Blütenranken aber auch figürliche Szenen mit Themen aus der Mythologie und der Bibel.
F: Eine besonders beliebtes Tongefäß dieser Zeit war der sogenannte Bartmannskrug, auf dessen Hals das Medaillon eines bärtigen Mannes zu sehen ist. Er steht im oberen Regal.
M: Nun eine kleine Küchengeschichte. Dazu gehören die Kugel-Töpfe. Sie wurden aus Irdenware hergestellt, das sind minderwertige Tone, die jedoch unter Hitzeeinwirkung noch „arbeiten“. Perfekt zum Kochen also. Andererseits waren sie nicht wasserdicht und waren als Trinkgefäß oder zur Einlagerung von Lebensmittelvorräten weniger geeignet. Im Verlauf des Mittelalters lernten die Siegburger Töpfer jedoch, ihren Ton bei besonders hohen Temperaturen zu brennen. Er „sinterte“, und es entstand das Steinzeug. Es war absolut wasserdicht, konnte allerdings nicht mehr als Kochgefäß genutzt werden. Im Herdfeuer zersprang es.
F: In den frei stehenden Vitrinen zeigen wir ihnen Trinkgefäße aus dem 13. und 15. Jahrhundert. Hier können Sie wunderbar sehen, wie sich die verschiedenen Gefäßformen über die Jahre verändert haben.
Fotos: © Dagmar Trüpschuch