Station: [1] Morgenstern- Literaturmuseum – über unser Museum
Aussichts-und Museumsturm Bismarckhöhe Werder (Havel) Auf dem Galgenberg, 40 m über der Havel, erhebt sich ein eindrucksvoller Gebäudekomplex, die Bismarckhöhe, um 1900 entstanden, war sie bis in den 2. Weltkrieg hinein, eine der großen Höhengaststätten in Werder. 2002 wurde sie restauriert und ihrer neuen Bestimmung übergeben. Im Turm sind mehrere museale Einrichtungen untergebracht, die vom Freundeskreis Bismarckhöhe e.V. geschaffen wurden und auch betrieben werden. In der 1. Etage finden Sie das 2014 eröffnete Christian-Morgenstern-Literaturmuseum. Es ist nicht nur das erste für diesen weltweit bekannten Dichter, sondern auch das einzige. Christian Morgenstern (1871-1914) hat den Galgenberg am 5. Mai 1895 von Berlin aus besucht, mit einigen befreundeten Künstlern, einem „lustigen Kreis“, aus dem sich dann in der Folge der berühmte Bund der Galgenbrüder bildete, für den die „Galgenlieder“ entstanden, Gedichte mit einem einzigartigen heiter-tiefsinnigen Humor. Die Ausstellung geht intensiv auf den Bezug zu Werder ein, zeigt aber auch die vielschichtige weitere Entwicklung des Dichters, Mystikers und Übersetzers. Es ermöglicht eine gründliche Information über Leben und Werk, zeigt die große Wirkung auf bildende Künstler, Komponisten und Interpreten. Die Veranstaltungsreihe „Treffpunkt Galgenberg“ gibt Künstlern und Wissenschaftlern die Möglichkeit, Morgensterns Texte zu realisieren und zu eigener Auseinandersetzung anzuregen. Im Mai 2017 hat sich eine Morgensterngesellschaft gegründet, die sich die Aufgabe gestellt hat, das vielschichtige Erbe des Dichters weiter zu verbreiten. Auch die Aufnahme des Museums in die Märkische Dichterstraße kann dazu beitragen die Anziehungskraft der kulturellen Einrichtungen im Turm der Bismarckhöhe zu steigern. In der 1. Etage befindet sich auch eine Galerie, die jährlich vier Wechselausstellungen präsentiert und so bildenden Künstlern und Künstlerinnen aus der Region, aber auch darüber hinaus, die Möglichkeit gibt, ihre Werke (Gemälde, Zeichnungen, Plastiken, Fotos etc.) zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Diese sorgfältig und fachkundig erarbeiteten Ausstellungen erfreuen sich großen Interesses und haben sich als wichtige kulturelle Einrichtung in der Stadt etabliert. Die zweite Etage bietet dem Besucher eine historische Ausstellung. Im sog. Altenkirchzimmer kann er sich umfassend über die wechselvolle Geschichte der Bismarckhöhe informieren. Zahlreiche Fotos dokumentieren die glanzvolle Zeit dieser Höhengaststätte in den Jahren der Weimarer Republik. Das Ende der Bismarckhöhe zeigen die Fotos aus dem 2. Weltkrieg, als im großen Saal ein Lazarett eingerichtet wurde. Vierzig Jahre DDR führten zu mehrfach wechselnder Nutzung; die Wende leitete den Leerstand des Gebäudekomplexes ein und lieferte es dem fortschreitenden Verfall aus. In einem 2. Raum kann der Besucher verfolgen, wie sich der Prozess der Wiedergewinnung und Neuformierung der Bismarckhöhe gestaltete, ein Vorgang, der noch nicht abgeschlossen ist. Ein großartiger Ausblick ist als krönender Abschluss des Besuchs von der Aussichtsplattform möglich. Der Blick reicht von der Altstadt mit dem Havelstrom bis nach Potsdam und Berlin, eine Impression, die zu jeder Jahreszeit reizvoll ist.