Station: [9] Gottvater aus der Klosterkirche


Gottvater: Ich bin Gottvater, Zeuge der Zerstörung – aber auch des Wiederaufbaus.

L: Du machst mir Angst… Gott: Fürchte dich nicht, ich erzähle dir meine Geschichte. Nachdem die Benediktinermönche im Jahr 1911 wieder in die Abtei zurückkehrten – du hast ja gerade davon gehört –, entschieden sie, einen neuen Hochaltar für die Abteikirche bauen zu lassen mit einer neuen Altarfigur. 1920 war es dann so weit – ich, die Statue von Gottvater zog in die Abteikirche ein. Hier habe ich mit den Menschen sehr viele Messen gefeiert – bis im Winter 1944 alles anders wurde.

L: Ich erinnere mich. Ich war dabei. Es war schrecklich. Im 2. Weltkrieg flogen die Amerikaner und Engländer Angriffe auf Siegburg. Viele Menschen starben im Bombenhagel, viele Häuser wurden zerstört. Gott: Auch die Abteikirche. Aber ich habe die Stellung gehalten. Ich wurde zwar schwer beschädigt, aber nicht zerstört. Unglaublich, wo ich doch ganz aus Holz bin und hätte verbrennen können. Als die Abteikirche später wiederaufgebaut wurde, hat man den alten Altar durch einen neuen ersetzt. Mich hat man ins Museum geschickt. Die Kirche heißt heute St. Michael –

L: … und die Abtei Michaelsberg ist jetzt Sitz des Katholisch-Sozialen Instituts und Heimat von Mönchen aus dem Orden der Unbeschuhten Karmeliten.

S: Lottchen, Koooomm lass uns den Keller weiter erkunden!

 

 

 

Foto 1: © Stadtmuseum Siegburg