Station: [15] Töpferei


L: Ach, Töpfer wäre auch ein schöner Beruf gewesen. An der Töpferscheibe sitzen, die Scheibe antreiben, einen Klumpen Ton und dann mit den Händen die schönsten Gefäße formen. Ich hätte mir selbst einen schönen Weinkrug getöpfert! Siehst du hier, ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht neun, zehn Schritte braucht es vom Klumpen zum fertigen Gefäß. Nichts leichter als das!

S: Du schon wieder. Weißt du denn auch, warum Siegburg für seine Krüge und Vasen und Gefäße aus Ton so berühmt war ?

L: Nein, erzähl mal, das interessiert mich!

S: Nur hier in unserer Stadt hat man in der Erde hellen Ton gefunden. In anderen Gegenden war er rot. Er war was ganz besonderes. Weiße Trinkgefäße, Schalen und Krüge kannte man bis dahin in Europa nicht. Die Menschen waren begeistert. Alle wollten die Keramik, so nennt man die gebrannten Gefäße, aus Siegburg haben. Siegburger Steinzeug wurde weltberühmt – und ist es heute noch.

L: Aber in meiner Zeit gab es in Siegburg nur wenige Töpfereien.

S: Ja, ungefähr 300 Jahre waren wir Weltmarktführer, dann kam der 30-jährige Krieg, der alles veränderte. Du erinnerst du dich, was uns die Frau im Hexenkeller erzählt hat? Die Menschen hungerten, einige hatten Angst vor den Hexenprozessen. Viele Töpfer wanderten deswegen aus. Heute gibt es nur noch eine Töpferei in Siegburg.

L: Komm, wir gucken uns an, wie der Ton gebrannt wurde.

Foto 1:© Dagmar Trüpschuch 

Foto 2: © Dagmar Trüpschuch