Station: [052] Hans Christian Schink (*1961), Neubau Saarlandmuseum 13, 2014


Mit seinen lakonischen und konzentrierten Bildfindungen zählt Hans-Christian Schink zu den bemerkenswertesten Vertretern der Fotografie der Gegenwart in Deutschland. Seine großformatigen Arbeiten wurden weltweit in zahlreichen Ausstellungshäusern gezeigt. Mit der Modernen Galerie des Saarlandmuseums verbindet Schink eine besondere Beziehung. 2014 machte er den Erweiterungsbau des Museums, der damals im Rohbaustadium ruhte, zum Gegenstand einer umfangreichen Werkgruppe. Gemeinsam mit fünf anderen Foto- und Videokünstlern war Schink im Folgejahr in der vielbeachteten Saarbrücker Gruppenschau „Mapping the Museum“ vertreten. Dort wurden die Resultate dieser einzigartigen Aktion präsentiert. In den darauffolgenden Jahren wurde das Gebäude architektonisch noch einmal umgestaltet und weitergebaut. Nach seiner Fertigstellung setzte Schink seine Auseinandersetzung mit dem Saarlandmuseum fort, indem er eine neue Bildserie in Angriff genommen hat. Die Fotografie wird häufig als ein Schnitt durch Zeit und Raum beschrieben. Indem sie einen unwiederbringlichen kurzen Moment einfängt, bringt sie die Zeit zum Stillstand. Dies gilt auch für dieses Bild. Doch die Baustelle an sich ist, um mit den Worten von Robert Smithson zu sprechen, eine „Ruine der Zukunft.“ Sie zeigt eine Spur auf, die einen künftigen Zustand andeutet, ohne ihn klar umreißen zu können. Schinks Bild formuliert diesen Schwebezustand in äußerster formaler Klarheit und moduliert geometrische Grundformen, indem er die Räume virtuos mit Licht und Schatten definiert.