Unerwartet erhebt sich das beeindruckende Schloss Weissenstein, wenn man durch das fränkische Hügelland fährt – ob von der Autobahn kommend oder aus dem nahegelegenen Bamberg: Ganz plötzlich taucht es auf, dieses einzigartige Zeitzeugnis des Barock – 300 Jahre hat dieses Juwel unbeschadet von Kriegen und anderen Katastrophen überstanden. Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn errichtete sich seine Sommerresidenz in Pommersfelden ganz nach seinem Gusto und beschäftigte dafür die namhaftesten Künstler seiner Zeit. So planten als Architekten Johann Dientzenhofer und Johann Lukas von Hildebrandt, das riesige Treppenhaus geht angeblich auf eine Idee des Bauherren Lothar Franz selbst zurück – er schrieb, es sei seine Invention. Der typisch barocke Treppenaufgang, diente der Repräsentation, aber auch als Hintergrundkulisse für das strenge höfische Empfangszeremoniell. Seit Jahrzehnten beeindruckt dieser Raum seine Gäste, auch mit einem gewaltigen Deckenfresko von Giovanni Francesco Marchini und Rudolf Byss. Schloss Weissenstein befindet sich bis heute im Besitz der Grafen von Schönborn, welche sich mit viel Liebe und Sorgfalt um die Pflege und Erhaltung dieses einzigartigen Kulturgutes kümmern. Die Sommerresidenz beherbergt neben den Repräsentationsräumen und privaten Appartements des kurfürstlichen Bauherren auch eine umfassende Gemäldegalerie und eine Sammlung weiterer barocker Kuriositäten sowie Bücher, Porzellan und Silber.
