Winckelmann-Gesellschaft e.V. mit Winckelmann-Museum

Johann Joachim Winckelmann, der von 1717 bis 1768 lebte, gilt als der Begründer der Archäologie und Kunstwissenschaft. Als Sohn eines armen Schusters aus Stendal stieg er zum berühmtesten Altertumswissenschaftler seiner Zeit auf. Mehr noch: Als Wegbereiter des europäischen Klassizismus beeinflusste seine Sicht auf die Antike weltweit Kunst und Architektur. Auch in der deutschen Literatur war Winckelmanns Einfluss auf Goethe, Lessing und Herder enorm. Zugleich war er ein Vertreter der deutschen Aufklärung. In seinen Schriften betonte er z.B. den Zusammenhang von Kunst und Freiheit. Doch nicht nur sein sozialer Aufstieg, sondern auch sein plötzlicher Tod als Mordopfer in Triest zeugt von einer spektakulären Biographie. Seit 1955 befindet sich in Stendal an der Stelle des Geburtshauses das Winckelmann-Museum. Die Dauerausstellung widmet sich dem Leben und Werk des Gelehrten. Mit zahlreichen Exponaten, u.a. Graphiken, Gemälde und Skulpturen, wird sein Werdegang erzählt und die Atmosphäre der Lebensstationen eingefangen. Historische Bücher oder Manuskripte zeugen von seinen Werken, so auch seine „Geschichte der Kunst des Altertums“. Multimediale Angebote der barrierearmen Ausstellung unterstützen das Verstehen und Erleben. Doch es gibt noch mehr zu entdecken: einen Skulpturenhof, einen Museumsgarten mit dem größten Trojanischen Pferd der Welt, ein Familienmuseum, wo Klein und Groß spielerisch die römische Welt erfahren können. Außerdem zeigen Schaumagazine Sammlungen, die Mitglieder der Winckelmann-Gesellschaft dem Haus großzügig gestiftet haben. Das Museum eröffnet am 26. Mai 2018, auch die anderen Bereiche werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 nach längerer Bauzeit wieder geöffnet sein.