Station: [100] Lange Anna


Als stolze rote Felssäule trotz sie der Hochsee - die lange Anna. Der 47 Meter hohe Brandungspfeiler aus rotem Sandstein ist 25 Tausend Tonnen schwer und als Wahrzeichen der Insel weltbekannt. 1969 ernannte man ihn offiziell zum Naturdenkmal.

Jedes Jahr dient die Felssäule, genauso wie die Steilküste, tausenden von Hochseevögeln als Brutstätte. Der Basstölpel, der Eissturmvogel und die Trottellumme brüten hier und locken zahlreiche Vogelliebhaber auf unsere Insel. 

So alt ist die Felssäule in ihrer heutigen Form übrigens gar nicht. Die lange Anna ist ein Überbleibsel einer Felsformation von vier Säulen die durch Bögen verbunden waren. Dieser Vierfüßler hieß im Volksmund Hengst. Die See hat schließlich die Säulen so unterhöhlt, dass sie nach und nach einstürzten. Übrig geblieben sind die lange Anna und daneben die kurze Anna.

Aber wie kommt die lange Anna eigentlich zu ihrem Namen?

Ganz genau weiß man das heute nicht mehr. Auf alle Fälle ist lange Anna ein geflügelter historischer Begriff, genauso wie Dicke Bertha zum Beispiel.  

Aber das alte Seemannsgarn weiß mehr: Früher, um 1900 gab es hier oben wohl mal eine Kneipe. Und hinter dem Tresen stand eine schlanke große Kellnerin Namens Anna.

Wenn der Seemann sich also abends von seiner Familie verabschiedete mit den Worten "ich geh noch mal zur langen Anna" dann konnte das beides heißen: Entweder er schaute an der Nordspitze nach Schiffen, die Signal gaben oder in Not waren, oder er genehmigte sich einen Schnaps zusammen mit seinen Seemannskumpeln.

Ob das so stimmt ?, oder ist es nur Seemannsgarn? Helgoland ist voller Geschichte und Geschichten. Viele davon erfährt man im Museum Helgoland im Unterland.

Alle Abbildungen: © Nordseemuseum Museum Helgoland