Station: [34] Öfen
Es ist kein Zufall, dass diese gusseisernen Öfen, von denen einige früher die Zimmer des Hohhauses wärmten, alle hier im Keller stehen. Sie sind so schwer, dass wir Angst haben, dass die ins Alter gekommenen oberen Geschosse ihr Gewicht nicht mehr tragen können.
Die Öfen wurden damals größtenteils im rund 40 Kilometer entfernten Hirzenhain gegossen. In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und im späteren Großherzogtum war es die entscheidende Gussstätte am Rande des Vogelsbergs.
In den Ofenplatten sieht man wieder die Kunst im Alltäglichen. Sie sehen eingegossene Stadtwappen und Motive mit weltlichen und religiösen Aspekten. Ein Bild zeigt sogar Impressionen der gescheiterten Deutschen Revolution von 1848/49.
Wie Sie sich mittlerweile denken können, haben wir auch diesen Raum einem bedeutenden Lauterbacher gewidmet. Und zwar Albert Fink, der 1827 geboren wurde.
Übrigens: Die Lauterbacher Kirchturmspitze von 1821 ist das Werk von Finks Vater, dem damaligen Stadtbaumeister.
Albert Fink studierte in Darmstadt Bauingenieurwesen und musste aus politischen Gründen nach der gescheiterten 1848er Revolution in die USA auswandern. Hier arbeitete er für eine große Eisenbahngesellschaft. SFX: Zugrattern und „Hupen“ Er entwarf einen Brückenträger, den Fink-Truss, der 1852 beim Bau der Brücke über den Monongahela River in Fairmont, Virginia, verwendet wurde. Diese Brücke mit ihren drei Spannweiten von jeweils 90 Meter Länge war die längste eiserne Eisenbahnbrücke, die zu dieser Zeit in den Vereinigten Staaten existierte.
Nun ist es Zeit für die nächste und letzte Station unseres Rundgangs.
Alle Abbildungen: © Hohhaus-Museum